Die Debatte um einen möglichen CDU-Vorsitz von Friedrich Merz nimmt erneut Fahrt auf. Um Kanzlerkandidat zu werden, braucht er jedoch die Zustimmung des CSU-Chefs Markus Söder. Unionskreise sehen eine Zusammenarbeit skeptisch.

Berlin - Zwei Tage nach dem angekündigten Rücktritt von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer ist am Mittwoch Bewegung in die Suche nach einem Nachfolger gekommen. Aus ihrem Umfeld wurde unserer Zeitung bestätigt, dass es am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz an diesem Wochenende zunächst zu einem Treffen mit CSU-Chef Markus Söder kommen und zu Beginn nächster Woche Gespräche mit den bisher drei aussichtsreichsten Bewerbern Friedrich Merz, Armin Laschet und Jens Spahn geben wird. „Bis Mitte der Woche“, hieß es weiter, „sollten die Gespräche abgeschlossen sein.“

 

Söder könnte Einwände haben

Gesundheitsminister Spahn erklärte in Berlin zum Thema Kanzlerkandidatur, „dass ich bereit bin, Verantwortung zu übernehmen“, in welcher Konstellation werde „in den nächsten Tagen“ besprochen. Meldungen, wonach auch Merz am Mittwoch seinen Hut in den Ring geworfen hat, weil er sich der Unterstützung der Parteibasis sicher sei und von Umfragen ermutigt fühle, wurden unserer Zeitung gegenüber nicht offiziell bestätigt, aber genauso wenig dementiert. In hochrangigen Unionskreisen wurde jedoch darauf hingewiesen, dass „Söder niemals einen Kanzlerkandidaten Merz akzeptieren wird und Merz wiederum ohne Chance auf das Kanzleramt niemals Parteivorsitzender wird“. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet hat sich bisher noch gar nicht zu seinen Ambitionen geäußert.