Cem Özdemir erhält den Preis „Schärfste Klinge“ der Stadt Solingen. Der Grünen-Politiker wird damit für seine rhetorischen Fähigkeiten ausgezeichnet, insbesondere im Zusammenhang mit Rassismus und Ausgrenzung.

Solingen - Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir wird am Donnerstag für seine rhetorischen Fähigkeiten mit dem Preis „Schärfste Klinge“ der Stadt Solingen geehrt. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung wird im Stadttheater überreicht, die Laudatio hält der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck, der den Preis selbst im Jahr 2011 erhalten hatte.

 

Mit Özdemir werde ein Politiker ausgezeichnet, der für die freiheitliche Demokratie eintrete und der sich stets gegen Rassismus und Ausgrenzung wende, heißt es in der Begründung der Stadt Solingen. Seine Überzeugungen vermittele er mit Leidenschaft, ohne jedoch die Regeln des respektvollen Umgangs zu verletzen.

12 Vorgänger

Özdemir, 1965 als Sohn türkischer „Gastarbeiter“ im schwäbischen Urach geboren, absolvierte eine Ausbildung zum Erzieher und studierte Sozialpädagogik. Ab 1981 engagierte er sich bei den Grünen, für die er von 1994 bis 2002 und von 2004 bis 2009 im Europäischen Parlament saß. 2013 wurde er erneut in den Bundestag gewählt. Von 2008 bis 2018 war Özdemir Bundesvorsitzender der Partei.

Cem Özdemir ist der 13 Preisträger der „Schärfsten Klinge“. Verliehen wird die Auszeichnung in loser Folge seit 1978 an Persönlichkeiten, die sich den Angaben nach fair und engagiert für öffentliche Interessen einsetzen und sich dabei eines geschliffenen Stils in Wortwahl und Darstellungsform bedienen. Der Name nimmt Bezug auf die Tradition der Stadt Solingen als „Klingenstadt“. Bisherige Preisträger waren unter anderem Bundespräsident Richard von Weizsäcker, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sowie die Schriftstellerin Herta Müller.