Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer will bei der Bundeswehr nicht alles, aber manches anders machen als ihre Vorgängerin. Diese Kurskorrektur birgt Chancen – und Risiken.

Politik/Baden-Württemberg : Bärbel Krauß (luß)

Stuttgart - Als Ursula von der Leyen im Dezember 2013 das Amt der Verteidigungsministerin von ihrem Vorgänger Thomas de Maizière übernahm, gab es eine scharfe Maßgabe, die ihre Parteifreunde von der CDU ihr mit auf den Weg als Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt gegeben haben: Dass sie die Reformen ihres Vorgängers nicht antasten oder gar zurückdrehen solle. Diese Maßgabe – und dieses Verständnis von sachpolitischer Kontinuität innerhalb einer Partei – war immer falsch, weil es die Dynamik des Zeitgeschehens mindestens grob unterschätzt. Und dass von der Leyen an vielen Stellen Rücksicht auf die Weichenstellungen ihres Vorgängers genommen hat, war spätestens zu dem Zeitpunkt eigentlich nicht mehr haltbar, als verstanden war, wie sehr die Annexion der Krim durch Russland die Sicherheitslage in Europa und auf der Welt verändert hat.