Bereits einen Tag vor dem Ende ihrer einmaligen Karriere hat Neuner finales Ziel erreicht.

Chanty-Mansijsk/Leipzig - Bereits einen Tag vor dem Ende ihrer einmaligen Karriere hat Magdalena Neuner ihr finales Ziel erreicht und zum dritten Mal nach 2008 und 2010 den Gesamtweltcup gewonnen. Der Rekord-Weltmeisterin aus Wallgau reichte beim Weltcup-Finale in Chanty-Mansijsk ein vierter Platz im Jagdrennen, um ihre Erzrivalin und Tagessiegerin Darja Domratschewa (Weißrussland) uneinholbar auf Distanz zu halten. „Aller guten Dinge sind drei. Der Gesamtsieg war mein großer Traum. Toll, dass ich ihn mir erfüllt habe“, sagte Magdalena Neuner.

 

Wie schon im Sprint wurde Arnd Peiffer auch bei der 12,5-Kilometer-Jagd der Männer hinter Martin Fourcade Zweiter. Der französische Dreifach-Weltmeister von Ruhpolding sicherte sich mit seinem achten Saisonsieg zum ersten Mal in seiner Karriere Gesamtweltcup.

Neuner will sich mit Sieg verabschieden

„Alles ist nach Plan gelaufen. Heute bin ich keine undankbare Vierte, sondern freue mich“, sagte Magdalena Neuner. Der vierte Platz im 10-Kilometer-Jagdrennen reichte nach dem Sprintsieg vom Freitag, um in der Gesamtwertung Domratschewa uneinholbar zu distanzieren. Das letzte Saisonrennen, den Massenstart am Sonntag (13.45 Uhr/MEZ), will die zehnfache Saisonsiegerin nun „natürlich vor allem genießen. Aber ich werde mich noch einmal voll reinhauen und alles versuchen“, sagte die 25-Jährige mit Blick auf das finale Rennen ihrer Karriere. „Wenn ich im letzten Rennen meiner Laufbahn als Erste über die Ziellinie fahren könnte, wäre das toll. Und wenn nicht, dann ist es auch okay.“

Genauso entspannt kommentierte Magdalena Neuner, der bereits ein siebter Platz in der Jagd zum Gewinn des Gesamt-Titels gereicht hätte, ihre Patzer beim letzten Stehendschießen, als sie durch zwei Fehler den fast schon sicheren 35. Weltcup-Solosieg ihrer Karriere noch vergab. „Am Schießstand hatte ich heute nicht die nötige Konzentration, aber das ist okay so. Jetzt habe ich halt nach dem Rennen weniger Stress“, erzählte sie lächelnd mit Blick auf Siegerehrung und Medienrummel. Hinter Neuner lieferten auch Andrea Henkel und Tina Bachmann auf den Rängen sieben und 14 noch gute Ergebnisse ab.

Fourcade dritter Franzose mit Gesamt-Titel

Einen Tag vor seinem 25. Geburtstag lag auch Arnd Peiffer auf Siegkurs, musste dann aber beim letzten Schießen die entscheidende Strafrunde laufen und fiel noch 19,6 Sekunden hinter Martin Fourcade zurück. Dritter wurde Doppel-Olympiasieger Emil Hegle Svendsen aus Norwegen. „Wundervoll, ich bin so glücklich und so stolz auf mein ganzes Team. Diesen Triumph im Gesamtweltcup habe ich mir so sehr gewünscht“, kommentierte Martin Fourcade, der als dritter Franzose nach Patrice Bailly-Salins (1994) sowie Raphael Poiree (2000, 2001, 2002 und 2004) die Große Kristallkugel eroberte.

Der Schlechinger Andreas Birnbacher kam als 14. ins Ziel und festigte vor dem abschließenden Massenstartrennen am Sonntag (11.30 Uhr/MEZ) den dritten Platz in der Gesamtwertung. Florian Graf und Weltcup-Debütant Benedikt Doll kamen als 27. sowie 28. ins Ziel.