Eine Schule in Nagold wird geräumt, mehr als 70 Menschen verletzt. Was zunächst nach einem Chemieunfall aussah, entpuppt sich als schlechter Schülerstreich.

Nagold - Streich mit üblen Folgen: Für den Austritt einer Chemikalie an einem Berufsschulzentrum in Nagold (Landkreis Calw) sollen zwei 17 und 18 Jahre alte Schüler verantwortlich sein. Sie stehen im Verdacht, in einem Klassenzimmer eine Glasampulle mit der Flüssigkeit Diallyldisulfid (DADS) zum Bersten gebracht zu haben, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Der Stoff wird auch bei der Produktion von Stinkbomben verwendet.

 

Im Fokus der Ermittler steht ein 17-Jähriger

Über die Folgen waren sich die Schüler laut Polizei nicht im Klaren. Sie ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Im Visier der Ermittler ist auch ein 17 Jahre alter Mitschüler, der das Glasgefäß besorgt haben soll.

Das Schulzentrum mit rund 1500 Menschen musste am Mittwochmorgen geräumt werden, 72 Schüler und Lehrer wurden wegen Atemwegsreizungen behandelt. Nach Angaben der Polizei konnten inzwischen alle Verletzten die Kliniken verlassen. Der Schulbetrieb wurde Donnerstag wieder aufgenommen.