Kurz vor 2 Uhr am Donnerstagmorgen war es mit der nächtlichen Ruhe im Gerlinger Industriegebiet vorbei. In einer Firma war ein giftiges Gas ausgetreten.

Gerlingen - Weil in dem Unternehmen Endress+Hauser Conducta im Gerlinger Industriegebiet ein gesundheitsgefährdendes Gas ausgetreten ist, sind in der Nacht zum Donnerstag rund hundert Feuerwehrleute im Einsatz gewesen. Die Einsatzkräfte aus Gerlingen, Ditzingen, Asperg und Ludwigsburg wurden zunächst alarmiert, die meisten von ihnen mussten jedoch glücklicherweise nicht tätig werden. „Wir haben das Risiko, bevor es ein Risiko für andere sein konnte, erkannt und beseitigt“, sagt der Unternehmenssprecher Stephan-Christian Köhler. Eine Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden, bestätigt der Kreiswehrsprecher Andreas Häcker. Die Firma ist ein Spezialist für Flüssigkeitsanalysen, sie zählt zu den führenden Firmen für die Analytik und Sensorik auch in der Umweltindustrie.

 

Das Gas war aus einem Leck im Kühlsystem ausgetreten. Es reizt die Schleimhäute. Weil nicht klar war, wie viel davon in die Umwelt gelangt war, wurde die zweithöchste Alarmstufe ausgerufen, die es bei Einsätzen mit Gefahrstoffen gibt. Laut dem Gerlinger Wehrsprecher Dennis Blos hatte gegen 1.45 Uhr ein Mitarbeiter des Unternehmens in der Dieselstraße den Alarm ausgelöst, weil ein Sensor den Fehler im System angezeigt hatte. Da das Kühlsystem doppelt gesichert ist, wurden die Server trotzdem weiter gekühlt, sie blieben laut dem Firmensprecher in Betrieb.

Weil es kreisweit ein standardisiertes Konzept bei Gefahrguteinsätzen gibt, wurden deshalb der Gefahrstoffzug des Landkreises angefordert, der in Asperg stationiert ist. Neben den Einsatzkräften aus Gerlingen und Ditzingen war damit zudem der Dekontaminationszug und der Gerätewagen Messtechnik aus Ludwigsburg nach Gerlingen gekommen.

Da sich in dem Firmengebäude keine Menschen befanden und sich die Technik in einem geschlossenen Bereich befand, warteten die Gerlinger und Ditzinger Einsatzkräfte zunächst die Spezialisten aus Asperg ab. Letztlich wurden erhöhte Werte in dem Technikraum gemessen, die das Leck bestätigten. Die Wehr lüftete den Raum. Gegen 4 Uhr war der Einsatz beendet.

Eindeutiges Messergebnis