Drehscheibe für die Kontakte ins In- und Ausland, Kreativzentrale und Anlaufstelle für Gesangsensembles: Das soll das Deutsche Chorzentrum sein, das nun in Berlin-Neukölln eröffnet wurde.

Berlin - Mit dem Deutschen Chorzentrum in Berlin bekommen die 15 000 Chöre in der Bundesrepublik ein festes Zuhause in der Hauptstadt. Das Haus im Bezirk Neukölln solle Ort des Austauschs für die Chor- und Vokalmusikszene in Deutschland sein und zugleich eine Brücke zu den Bewohnern und Institutionen in der unmittelbaren Nachbarschaft schlagen, teilte der Chorverband am Montag zur Eröffnung mit.

 

Gemeinsames Singen bringe Menschen unterschiedlicher Herkunft und Weltanschauung zusammen und stärke die Fähigkeit, Hin- und Zuzuhören, erklärte Christian Wulff, Präsident des Deutschen Chorverbands. Der Verband wolle sich von Berlin aus weiter für Chöre, Chorleiter und Ehrenamtliche stark machen, erklärte der Alt-Bundespräsident. Amateurmusikvereine seien wertvolle Stützen des Gemeinwesens und verdienten politische Unterstützung, erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU).

Zum Verband gehören 15 000 Chöre

Die Kosten für die Errichtung des Chorzentrums in der Karl-Marx-Straße 145 belaufen sich auf 14,2 Millionen Euro. Dazu steuerte der Bund 7,2 Millionen Euro und das Land Berlin 2,9 Millionen Euro bei. Eine weitere Million kommt unter anderem aus dem Verkauf des bisherigen Sitzes des Chorverbands in Köln.

Dem Verband gehören mehr als eine Million Mitglieder in 15 000 Chören an. Der Chorverband entstand im Jahr 2005 aus dem Deutschen Sängerbund und dem Deutschen Allgemeinen Sängerbund, dem Nachfolgeverband des Deutschen Arbeitersängerbundes.