Christian Lindner macht das, was er wohl am meisten hasst: Immer neue Schulden. Bisher schadet ihm das nicht. Das könnte sich ändern.

Man muss sich Christian Lindner in diesen Tagen als ernsten, aber gelösten Mann vorstellen. Und das, obwohl die Umstände nicht unbedingt danach sind. Über Ostern hat er ein wenig ausgespannt in den Tiroler Bergen. Am Mittwoch darauf sitzt er morgens zur Frühstückszeit im Konferenzsaal eines Washingtoner Hotels, neben ihm Bundesbankpräsident Joachim Nagel. In der US-Hauptstadt findet die Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank statt. Es ist ein Pflichttermin für Minister, Notenbanker und Finanzexperten aus aller Welt. Lindner ist zum ersten Mal dabei. Er tritt allerdings nicht als lernender Neuling auf. Sondern als einer, der ziemlich genau weiß, was er will.