Christian Schäfer vom Handball-Bundesligisten SG BBM Bietigheim trifft in Hannover vom eigenen Kreis aus in letzter Sekunde ins leere Tor zum Sieg. Nicht zum ersten Mal gelingt dem Rechtsaußen dieses Kunststück.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Hannover/Bietigheim-Bissingen - – Es war ein Handballspiel, das an Dramatik nicht zu überbieten war. Der Hauptdarsteller dabei : Christian Schäfer (30). Der Linkshänder der SG BBM Bietigheim äußert sich im Interview über sein kurioses Tor und die Folgen im Kampf gegen den Abstieg.

 

Herr Schäfer, Sie erzielten für den Handball-Bundesligisten SG BBM Bietigheim bei der TSV Hannover-Burgdorf auf kuriose Weise den 27:26-Siegtreffer. Schildern Sie doch mal die Szene aus Ihrer Sicht.

Puh, das war wirklich dramatisch. Uns wird rund 15 Sekunden vor Schluss Zeitspiel abgepfiffen. Hannover kommt in Ballbesitz, ich sehe schon beim Zurücklaufen, dass TSV-Keeper Urban Lesjak aus dem Tor eilt...

Warum eigentlich?

Hannover glaubte nicht mehr , dass wir den Ball bekommen und rechnete sich mit einem zusätzlichen Feldspieler größere Chancen aus, den Siegtreffer zu erzielen.

Es kam aber ganz anders.

Wie wahr. Unser Keeper Domenico Ebner hält den Wurf von Kai Häfner, der Ball fällt mir in die Hände. Ich werfe sofort und versenke den Ball im leeren Tor. So ein Siegtreffer ist der Wahnsinn!

Das Video zum Tor finden Sie hier

Üben Sie das und ist Ihnen solch ein Kunststück mit diesen Folgen schon mal gelungen?

Solche Würfe üben bei uns nur die Torhüter. Und ja: So ein Tor gelang mir schon mal in der zweiten Liga in Nordhorn, und in dieser Saison gegen die GWD Minden, allerdings aus nicht ganz so weiter Entfernung.

Bei der Anreise steckten Sie mit Ihrem Team im Stau und kamen erst 45 Minuten vor dem Spiel in der Halle an. Ein Erfolgsrezept?

Dazu nur so viel: Vergangenes Jahr gingen wir nach einer Anreise im Stau beim ASV Hamm-Westfalen mit 19:35 unter.

Wie wichtig war der Sieg in Hannover?

Das waren big points. Wir sind jetzt dran an den Nichtabstiegsplätzen und wir haben gezeigt, dass man uns nicht so im Vorbeigehen schlägt. Wir sind konkurrenzfähig.

Im Gegensatz zur Abstiegssaison 2014/15. Wo liegen die Hauptunterschiede?

Wir haben auch damals 13 Punkte geholt und waren nicht die Schießbude der Liga, nur gab es seinerzeit vier Absteiger, jetzt nur noch zwei. Der Hauptunterschied ist, dass der Verein diesmal seiner Philosophie treu blieb und hauptsächlich auf junge, entwicklungsfähige Spieler setzt, die ins Mannschaftsgefüge passen. Schlüssig ist auch, dass unser Trainer Ralf Bader selbst als Spieler aus der Region mit dieser Mentalität Erfolge feiern konnte.