In einem Interview positioniert sich Christian Streich klar für die Beibehaltung der 50+1-Regel. Zudem hofft der Trainer des SC Freiburg auf „mehr Reibung an der Spitze“.

Freiburg - Freiburgs Trainer Christian Streich hat die 50+1-Regelung verteidigt und fände es „egal“, wenn dadurch die Wettbewerbsfähigkeit der Fußball-Bundesliga leidet. „Wenn es nicht wettbewerbsfähig ist, dann kicken wir in der Bundesliga, die anderen sollen dann eine eigene Liga gründen“, sagte der 55-Jährige im Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag): „Wichtig ist, dass die 50+1-Regel bleibt.“

 

Mit der nur in Deutschland geltenden Regel soll sichergestellt werden, dass Vereine das Sagen in ihren Profiabteilungen behalten, wenn sie diese in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert haben, und nicht die Stimmmehrheit an einen Investor verlieren.

Streich hofft auf „mehr Reibung an der Spitze“

In der Bundesliga würde sich der Trainer des SC Freiburg eine stärkere Konkurrenz für den Rekordmeister FC Bayern München und „mehr Reibung an der Spitze“ in der kommenden Saison wünschen. „Zumindest Dortmund sollte mit dabei sein“, sagte er und meinte generell: „Eine fairere Verteilung der Fernsehgelder wäre vielleicht ein Ansatzpunkt für mehr Chancengleichheit.“

Kritik an der Saisonfortsetzung der Fußball-Bundesliga in der Coronavirus-Krise kann Streich nicht nachvollziehen. „Ich verstehe nicht, wie man einer Branche Vorwürfe machen kann, die alles dafür tut, Arbeitsplätze zu erhalten“, sagte er. „Was hätten wir denn tun sollen? Auf dem Stuhl sitzen und warten? Dann gäbe es heute einige Vereine nicht mehr.“ Der dienstälteste Erstliga-Coach verwies dabei auch auf Arbeitsplätze, die von der Fußball-Branche abhängig sind.