Hätte Angela Merkel der Leichtathletik-EM in Berlin einen Besuch abstatten müssen? Darüber ist seit der offenen Kritik von Kugelstoßerin Christina Schwanitz eine heftige Debatte entbrannt.

Berlin - Die Sportausschuss-Vorsitzende des Bundestages hat sich der Kritik deutscher Leichtathleten an der Abwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der EM in Berlin angeschlossen. „Ich bedauere es nach wie vor, dass die Bundeskanzlerin Großveranstaltungen außerhalb des Fußballs ignoriert. Besonders, wenn so eine großartige Veranstaltung wie die Europameisterschaften in Berlin stattfinden“, sagte Dagmar Freitag am Sonntag, dem Schlusstag der europäischen Titelkämpfe, der Deutschen Presse-Agentur.

 

Es tue ihr leid für die Athleten, dass sie auch wahrnehmen müssten, „dass der Fußball selbst dann eine Sonderstellung hat, wenn so eine überragende Veranstaltung der olympischen Kernsportart Leichtathletik im eigenen Land stattfindet“, meinte die SPD-Politikerin.

Zehnkampf-Europameister Arthur Abele und Kugelstoßerin Christina Schwanitz hatten sich darüber beklagt, dass Bundeskanzlerin Merkel (CDU) keinen Abstecher zur Leichtathletik-EM in Berlin gemacht hatte. „Was ich mich frage: Warum war Frau Merkel nicht da?“, sagte die EM-Zweite Schwanitz am Samstagabend im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF. „Nach Rio de Janeiro kann sie fliegen und ist mehrere Tage nicht auf Arbeit. Im Fußball geht’s“, sagte die Ex-Weltmeisterin mit Blick auf die Anwesenheit Merkels beim Triumph der deutschen Nationalmannschaft im WM-Endspiel 2014 in Brasilien.