Wolfgang Medinger hat 13 Jahre lang das Goethe-Gymnasium geleitet. Im Sommer geht er in den Ruhestand. Christof Martin übernimmt dann das Ruder.

Ludwigsburg - Es zieht ihn doch wieder zurück. Sechs Jahre lang leitete Christof Martin das größte baden-württembergische Gymnasium. Im April vor zwei Jahren gab der Benninger bekannt, dass er das Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasium (FSG) verlassen und im Sommer 2019 als Rektor der Deutschen Europäischen Schule in Singapur beginnen werde. In den Jahren bis zu seiner Pensionierung wolle er noch mal etwas Neues wagen und das leben, was man am FSG seit vielen Jahren mit Nachdruck vertrete: das Leben in internationalen Kontexten mit seinen vielfältigen interkulturellen Herausforderungen.

 

Jetzt sucht Martin wieder eine Herausforderung. Er tritt zum 1. August am Ludwigsburger Goethe-Gymnasium die Nachfolge von Wolfgang Medinger an, der nach 13 Jahren in den Ruhestand geht.

Rückkehr hat private Gründe

Die überraschende Rückkehr Martins hat private Gründe. „Meine Frau konnte vor zwei Jahren wegen ihrer kranken Eltern nicht mitgehen, und wir hatten es uns eigentlich so gedacht, dass wir uns regelmäßig gegenseitig besuchen, doch die Pandemie hat die Pläne vereitelt“, erzählt der 59-Jährige am Telefon. Die Abstände zwischen den Besuchen betrugen sechs, sieben Monate. Das letzte Mal ist Christof Martin an Weihnachten daheim in Benningen gewesen. Danach musste er in Singapur 15 Tage lang in Quarantäne. „Da wird man mit einem Bus abgeholt und in einem Hotel von der Außenwelt hermetisch abgeriegelt“, berichtet er.

Pandemie hat Kontakt in Heimat erschwert

Von offizieller Seite heißt es seitens des Inselstaates, dass sich die Coronapandemie noch bis 2025 ziehen werde. „Das sind keine Perspektiven“, sagt Martin. Deshalb habe er im vergangenen Frühsommer mit dem Regierungspräsidium Kontakt aufgenommen und letztlich dann Interesse an der frei werdenden Stelle in Ludwigsburg signalisiert. „Das ist für die Familie die richtige Entscheidung, und ich freue mich sehr auf das, was kommt.“ Fünf Jahre Dienstzeit liegen noch vor dem 59-Jährigen. „Wenn es Freude macht, darf es aber auch gerne länger sein.“