Die Bundesligasaison des VfB Stuttgart kann nur noch durch eine erfolgreiche Relegation glimpflich enden. Wir haben die Tiefpunkte der Spielzeit noch mal aufgelistet.

Stuttgart - Fast euphorisch startete der VfB Stuttgart im Sommer in die neue Saison. Nach dem siebten Platz im Vorjahr wollte sich der Verein in der Fußball-Bundesliga weiter stabilisieren und in naher Zukunft Richtung oberes Tabellendrittel bewegen. Doch es kam ganz anders: Die unglücklich zusammengestellte Mannschaft steht seit dem 16. Spieltag ununterbrochen auf dem Abstiegsrelegationsplatz. Statt Europapokal-Träumereien ist kurz vor dem Saisonende die Angst vor dem dritten Abstieg der Vereinsgeschichte allgegenwärtig.

 

7. Juli – Reschke stellt sechs Neuzugänge vor

Beim offiziellen Trainingsauftakt kann Sportvorstand Michael Reschke bereits sechs von sieben Neuzugängen präsentieren. Darunter ist auch der vom VfL Wolfsburg zurückgekehrte Spielmacher Daniel Didavi. Wenige Tage später kommt noch das argentinische Sturmtalent Nicolás González dazu. Unter den Fans herrscht fast Euphorie.

7. Oktober – Korkut muss nach Fehlstart gehen

Nachdem der Saisonstart mit nur einem Sieg aus sieben Spielen misslungen ist, muss der Erfolgstrainer der vorherigen Saison, Tayfun Korkut, nach dem 1:3 in Hannover gehen. Auch Reschke gerät in die Kritik, weil er Korkut nach dem Spiel das Vertrauen ausspricht, ihn am Tag danach aber feuert. „Ein bisschen Flunkern gehört dazu“, sagte Reschke dazu und räumte damit eine Lüge ein. Die „Bild“-Zeitung druckt daraufhin ein Bild Reschkes mit einer Pinocchio-Nase ab.

Lesen Sie auch: Kampf um die Relegation: Was für den VfB spricht und was nicht

9. Oktober – Weinzierl übernimmt

Markus Weinzierl wird neuer Trainer des VfB, er ist der 15. Chefcoach der Stuttgarter in nur zehn Jahren. Sein Auftakt ist verheerend: In den ersten drei Spielen unter Weinzierl schießt der VfB kein Tor und holt keinen Punkt, dafür kassiert er elf Gegentreffer. Außerdem gibt es immer mehr Diskussionen darüber, ob Reschke den Kader möglicherweise falsch zusammengestellt hat.

11. Oktober – Buchwald kritisiert Reschke

Der Weltmeister von 1990, Guido Buchwald, kritisiert Sportvorstand Reschke öffentlich dafür, dass er im Sommer die Verträge von Korkut und dem häufig angeschlagenen Ex-Nationalspieler Holger Badstuber verlängert hat. Das Aufsichtsratsmitglied spricht sich zudem für eine breitere sportliche Kompetenz im Club aus.

10. November – Erster Sieg unter Weinzierl

Nun kann Weinzierl jubeln, mit dem 2:0 beim 1. FC Nürnberg feiert er den ersten Sieg mit dem VfB.

4. Dezember – Buchwald entschuldigt sich

Buchwald entschuldigt sich bei der Vereinsführung für die Kritik an Reschke und kann damit im Aufsichtsrat bleiben.

15. Dezember – Gomez trifft wieder

Endlich trifft er wieder: Nach 682 Minuten ohne Tor führt Mario Gomez sein Team mit einem Doppelpack zum 2:1 gegen Hertha BSC. Der Sieg wird allerdings vom Tod des Vaters von Kapitän Christian Gentner überschattet.

22. Dezember – VfB auf Platz 16

Mit einem 1:3 gegen den FC Schalke 04 beendet der VfB Stuttgart die Hinrunde auf dem Relegationsrang und gibt ihn bis heute nicht mehr ab. Es herrschen erhebliche Abstiegssorgen, die Bilanz mit nur 14 Punkten ist verheerend. Der 20-jährige Nicolás González wird zum Sinnbild der enttäuschenden Monate, als er nach einem schlimmen Fehlpass von Schalkes Torhüter Ralf Fährmann statt zum Ausgleich ins Tor nur den Pfosten trifft.

9. Januar – Pavard-Wechsel wird offiziell

Der baldige Wechsel von Weltmeister Pavard zu Rekordmeister FC Bayern steht fest. Der französische Verteidiger geht im Sommer für die festgeschriebene Ablöse von 35 Millionen Euro nach München.

17. Januar – Kabak kommt

Der VfB verpflichtet den Innenverteidiger Ozan Kabak vom türkischen Meister Galatasaray Istanbul. Mit einer Ablöse von rund elf Millionen Euro ist er der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte. Gemeinsam mit den ausgeliehenen Offensivspielern Alexander Esswein (Hertha BSC) und Steven Zuber (1899 Hoffenheim) soll er neuen Schwung ins Spiel des Tabellen-Drittletzten bringen.

19. Januar – Von Neustart nichts zu sehen

Trainer Weinzierl hatte vor dem Rückrundenauftakt von einem „Neustart“ gesprochen, doch es geht weiter wie bisher: Gegen den Abstiegskonkurrenten Mainz 05 gibt es eine 2:3-Heimniederlage.

4. Februar – Buchwald tritt zurück

Buchwald tritt aus dem VfB-Aufsichtsrat zurück und begründet das mit einem gestörten Vertrauensverhältnis zu seinen Kollegen in dem Kontrollgremium.

10. Februar – Weinzierls Rücktritt wird gefordert

Spätestens nach dem 0:3 in Düsseldorf und einem indiskutablen Auftritt der Mannschaft wird in der Öffentlichkeit über die Ablösung Weinzierls diskutiert.

12. Februar – Reschke muss gehen

Statt des Trainers muss der Sportvorstand gehen. Reschke wird der schlecht zusammengestellte Kader und der sportliche Misserfolg zum Verhängnis. Sein Nachfolger ist der bisherige Nachwuchschef und frühere Nationalspieler Thomas Hitzlsperger.

7. April – Maffeo trainiert nicht mehr mit den Profis

Der Verein bestätigt, dass der millionenschwere Neuzugang Pablo Maffeo nicht mehr mit der Mannschaft trainieren darf. Der Rechtsverteidiger hatte bei Weinzierl schon seit Monaten keine Rolle mehr gespielt.

11. April – Mislintat kommt

Inmitten des Abstiegskampfs landet der VfB einen personellen Coup: Sven Mislintat, der frühere Chefscout von Borussia Dortmund, wird Sportdirektor der Stuttgarter. Er soll den Kader in den kommenden Jahren wieder auf Vordermann bringen.

20. April – Auch Weinzierl muss gehen

Nach dem 0:6 beim FC Augsburg ist Weinzierl nicht mehr zu halten. Nach nur vier Siegen und 16 Punkten aus 23 Spielen unter seiner Leitung trennt sich der VfB von ihm. Präsident Wolfgang Dietrich bezeichnet die Leistung in Augsburg als „eine Katastrophe“. Stuttgarts bisheriger U19-Coach Nico Willig soll als Interimstrainer bis Saisonende den Abstieg verhindern.

27. April – Willig startet mit Sieg

Willig startet mit einem 1:0-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach, der Verein schöpft nach dem engagierten und leidenschaftlichen Auftritt wieder Hoffnung im Abstiegskampf.

4. Mai – Mehr als Relegation ist nicht möglich

Doch nach dem ernüchternden 1:3 bei Hertha BSC ist endgültig klar: Die Stuttgarter können sich maximal noch über die Relegationsspiele gegen den Tabellendritten der 2. Bundesliga vor dem Abstieg retten.

Lesen Sie auch: Die Fakten zur Relegation