Im Neubaugebiet Schnallenäcker III in Renningen wird eine Containeranlage aufgestellt, bis die große Kita fertig ist. Auch in der Merklinger Straße geht es weiter.

Der Weg ist frei für den provisorischen Kindergarten im Neubaugebiet Schnallenäcker III an der Nelkenstraße. Der Gemeinderat hat zugestimmt, die konkrete Planung für den Komplex für drei Kita-Gruppen aufzunehmen. Auch bei der Erweiterung des Kindergartens Merklinger Straße geht es voran – allerdings gibt es erneut Schwierigkeiten bei der Ausschreibung. Bisher hat sich keine Firma gefunden, die die Zimmer- und Holzbauarbeiten übernehmen will.

 

Ein großer Kita-Neubau für fünf Gruppen, darunter auch Krippenplätze, soll im neuen Wohngebiet Schnallenäcker III entstehen. Doch bei der Planung lief alles etwas anders als gedacht. Idealerweise sollte das Gebäude nämlich mit Wohnungen in den oberen Geschossen ausgestattet werden, um so weiteren Wohnraum zu schaffen. Doch dieses Vorhaben wäre deutlich komplizierter und aufwendiger als erhofft und würde um die fünf Jahre in der Planungs- und Bauzeit verschlucken. Und so groß, wie der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen in der Rankbachstadt schon heute ist und mit Bezug des neuen Wohngebiets noch werden wird, war das für die Stadt keine Option.

Ein Provisorium soll den Bedarf abfangen

Das Ziel lautet nun, den neuen Kindergarten freistehend zu bauen, sich aber die Option offenzuhalten, das Gebäude später noch mit Wohnungen aufzustocken. Auf dem übrigen Platz auf dem großen Gelände könnten weitere Wohnungen entstehen.

Vorerst wird dieser Platz aber anderweitig benötigt. Da der Platzbedarf bei der Kinderbetreuung in Renningen bereits heute sehr groß ist, möchte die Stadt bis zur Fertigstellung der großen Kita ein Kindergartenprovisorium zur Verfügung stellen. Sprich: eine Containeranlage. Diese hätte für die Stadt den Vorteil, dass die Bestandteile, sobald sie in Schnallenäcker III nicht mehr genutzt werden, an anderer Stelle eingesetzt werden können. Angestrebt wird eine ein- bis zweigeschossige Containeranlage für zwei Kindergartengruppen mit je 25 Kindern und eine Gruppe mit 20 Kindern, in denen eine „fachgerechte Betreuung“ möglich ist.

Bessere Kommunikation nach außen gewünscht

Dennis Metzulat von der SPD störte sich bei dem Thema vor allem an den Begrifflichkeiten. „Eltern haben bei mir schon kritisch nachgefragt“, berichtete er. Wer wolle sein Kind schon in einem „Container“ betreuen lassen? Beim Kindergarten Jahnstraße, der damals in Fertigbauweise angeliefert wurde, seien die Vorbehalte ähnlich gewesen. „Heute sind alle begeistert und streiten sich förmlich darum, dorthin zu kommen.“ Er wünsche sich daher eine bessere Kommunikation nach außen, was hier genau entstehe.

Jedoch: Bei dem Bau in Schnallenäcker III handelt es sich tatsächlich um ein reines Provisorium, wie der Bürgermeister Wolfgang Faißt (Freie Wähler) erklärte. „Das wird nicht so sein wie in der Jahnstraße, dass die Anlage 30 bis 40 Jahre dort stehen soll.“ Bei der Containeranlage würden die Umstände daher sicher nicht „ideal“ sein, gestand er zu, „aber sie werden gut sein“.

Merklinger Straße: Niemand da für die Holzarbeiten

Die Erweiterung im Kindergarten Merklinger Straße verfolgt das gleiche Ziel: in absehbarer Zeit weitere Betreuungsplätze schaffen. Bis zu 75 Kinder sollen zusätzlich dort unterkommen können. Ursprünglich war vorgesehen, dass das Projekt zum Jahreswechsel 2022/23 fertig wird. Das hat sich nicht einhalten lassen. Auch mit steigenden Kosten hat die Stadt zu kämpfen.

Allein die Rohbauarbeiten werden rund 100 000 Euro teurer als gedacht. Immerhin: Für die Dacharbeiten werden wohl 40 000 Euro weniger fällig, die Firma Casagranda aus Mönsheim übernimmt den Auftrag. Zeit zum Freuen bleibt aber kaum: Die Zimmer- und Holzbauarbeiten wurden mittlerweile sogar zweimal ausgeschrieben, doch niemand hat daraufhin ein Angebot abgegeben, wie Michael Kohler vom Stadtbauamt mitteilte. „Wir versuchen jetzt, über eine Direktvergabe eine Firma zu bekommen.“