Die 15 Jahre alte Cori Gauff wirft in der dritten Runde Titelverteidigerin Naomi Osaka aus dem Turnier - und hat nur einen Wunsch: einen alten Mann treffen.

Melbourne - Teenager haben bisweilen ganz eigenartig erscheinende Wünsche. Als Cori Gauff am Freitagabend bei den Australian Open für die erste große Sensation gesorgt hatte mit ihrem Sieg über Titelverteidigerin Naomi Osaka (Japan), kam der 15 Jahre alten Amerikanerin erst mal Rod Laver in den Sinn. Der Mann ist eine Legende, in der nach ihm benannten Arena hatte sie gerade grandios aufgespielt, aber: Gauff war Laver (81) noch nicht persönlich begegnet.

 

„Vielleicht könnte ich Rod Laver treffen“, sagte Gauff zur Freude des Publikums nach dem 6:3, 6:4 gegen Osaka noch auf dem Platz. „Ich brauche“, schob sie zur Erklärung hinterher, „ein Selfie mit ihm für Instagram.“ Das lässt sich wohl einrichten: Gleich nach dem Match setzte Laver einen Tweet ab, in dem er wissen ließ, er wolle das Wunderkind treffen. Gauffs Augen strahlten, als sie einen Screenshot der Nachricht sah.

Gauff spielt bemerkenswert cool

Die aufgeweckte, unbekümmerte, aber auch schon erstaunlich reif wirkende Gauff war von ihrem ersten Auftritt in der Rod Laver Arena ohnehin vollends überwältigt - freilich erst hinterher: „Vor zwei Jahren habe ich bei den Junioren in der ersten Runde verloren, jetzt bin ich hier: Es ist verrückt“, sagte sie. Sollte sie zuvor nervös gewesen sein, ließ sie es sich jedenfalls nicht anmerken. Sie spielte bemerkenswert cool.

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Sie habe eben dazugelernt, sagte Gauff. Die Lehrstunde hatte sie im Vorjahr bei den US Open erhalten, als sie hypernervös in Runde drei gegen die spätere Turniersiegerin Osaka 3:6, 0:6 verlor und anschließend in Tränen aufgelöst von ihrer Gegnerin getröstet werden musste. Osaka spiele unheimlich schnell, „bei den US Open war ich darauf nicht vorbereitet, aber ich habe daran in der Saisonvorbereitung gearbeitet“, berichtete Gauff. 

Wie weit ihre Reise nun noch geht? Nun, „ich glaube immer, dass ich gewinnen kann, egal, wer mein Gegner ist“, sagte Gauff. Gegen die Nummer vier der Weltrangliste hat sie es schon mal bewiesen.