Corona-Ausbruch in Göttingen 310 Kontaktpersonen identifiziert – ein Mensch schwer erkrankt

Nach einem Corona-Ausbruch in Göttingen bemühen sich die Behörden, weitere Kontaktpersonen zu testen - mehr als 100 Menschen sollen über die Pfingstfeiertage insgesamt untersucht werden.
Göttingen - Nach einem Corona-Ausbruch im Zusammenhang mit mehreren Feiern in Göttingen arbeiten die Behörden mit Hochdruck daran, Kontaktpersonen ausfindig zu machen. Mit Stand Sonntagabend waren 170 Kontaktpersonen ersten Grades in Stadt und Kreis Göttingen identifiziert, darunter Dutzende Kinder und Jugendliche. Bislang sind 36 Personen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Ein Mensch sei schwer erkrankt und befinde sich in stationärer Behandlung. NDR-Informationen zufolge muss die Person künstlich beatmet werden. Alle andere seien bislang symptomfrei.
Etwa 140 weitere Kontaktpersonen fallen in die Zuständigkeit anderer Gesundheitsämter, die umgehend informiert worden seien, teilte die Stadt Sonntagabend mit. Außerdem hieß es am Sonntagabend, der Stadt lägen Hinweise vor, nach denen das Infektionsgeschehen unter anderem in einer Shisha-Bar erfolgt sein könnte. „Um das Risiko zu minimieren, sind heute alle Shisha Bars kontrolliert worden. Eine von sechs Bars war - entgegen der Landesregelung - geöffnet und wurde durch Mitarbeitende des Fachbereichs Ordnung geschlossen.“
Infektionen erfolgten bei oder nach mehreren größeren privaten Feiern
Die Infektionen erfolgten bei oder nach mehreren größeren privaten Feiern. Nach Angaben der Göttinger Sozialdezernentin Petra Broistedt hatten sich Familienverbände mit überregionalem Bezug aus weiten Teilen Niedersachsens und NRW offensichtlich am vergangenen Wochenende getroffen. Dabei sei das Distanzgebot nicht eingehalten worden, so dass es bereits am Dienstag zu ersten Infektionen gekommen sei, sagte Broistedt dem NDR.
„Alle Kontaktpersonen ersten Grades haben Termine zur Testung erhalten. Die Testung der Personen läuft seit Beginn des Wochenendes auch über die Pfingsttage“, teilte die Stadt Göttingen mit. „Einige Personen sind trotz mündlicher Aufforderung durch das Gesundheitsamt nicht zur Testung erschienen.“ Diesem Personenkreis werde rasch eine schriftliche Anordnung zur Vorstellung im Testzentrum zugestellt, die mit einem Bußgeld bei Nichterscheinen drohe.
Der Göttinger Bundestagsabgeordnete der Grünen, Jürgen Trittin, sagte, der Fall zeige, wie notwendig es sei, dass sich alle an die Regeln hielten. Alle müssten ihrer Eigenverantwortung gerecht werden, damit die Lockerungen funktionieren und es zu keiner zweiten Welle komme.
Unterdessen wurde bekannt, dass sich - ebenfalls in Niedersachsen - in einer Flüchtlingsunterkunft in Ehra-Lessien ein Verdachtsfall auf eine Coronavirus-Infektion bestätigte. Nach einem Test von 24 Personen, die in direktem Kontakt mit dem Infizierten standen, seien sieben Personen ebenfalls positiv auf das Virus getestet worden, so der Landkreis.
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