Bundesgesundheitsminister Jens Spahn greift eine Forderung seines baden-württembergischen Amtskollegen Manfred Lucha auf.

Berlin - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) weitet Möglichkeiten für Schnelltests auf das Coronavirus weiter aus. Künftig können auch Zahnärzte und Apotheken die Testung im Auftrag der Gesundheitsämter durchführen. Die entsprechende Verordnung, die unserer Zeitung vorliegt, wird an diesem Samstag in Kraft treten. Zudem sieht die Verordnung die Erhöhung der Anzahl der Tests für ambulante Pflegedienste, besonders solche der ambulanten Intensivpflege, auf 20 Tests pro Betreutem und Monat vor, die von den Krankenkassen erstattet werden. Auch in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe können nun Tests durchgeführt werden. Bisher haben Apotheken vereinzelt bereits Schnelltests angeboten. Die Kosten wurden aber nicht von der Kasse übernommen.

 

„Spahn ist ein außergewöhnlich verlässlicher Kollege“

Die Ausweitung der Personen und Einrichtungen, die Tests durchführen können, war zuletzt vor allem vom baden-württembergischen Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) nachdrücklich gefordert worden. Lucha zeigte sich über die Verordnung ausgesprochen erfreut. „Mein Insistieren hat sich gelohnt. Das ist eine sehr notwendige und wichtige Entscheidung des Bundesministers, damit wir alle zu testenden Personen schnell erreichen können“, sagte Lucha unserer Zeitung. Er sparte dabei nicht mit Lob für den Bundesminister. „Man kann Jens Spahn überzeugen, wenn man gute Argumente hat“, sagte Lucha. Spahn sei „ein außergewöhnlich verlässlicher und beratungsfähiger Kollege“.

Spahn betont Schutzfunktion der Tests

Spahn selbst hob gegenüber unserer Zeitung die Bedeutung der Tests hervor. „Schnelltests helfen, Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko zu schützen“, sagte der Minister. Nun könnten im Auftrag der Gesundheitsämter „auch Zahnarztpraxen und Apotheken in Schulen, Kitas oder Pflegeheimen testen“. Da immer mehr und bessere Schnelltests verfügbar seien, „nutzen wir sie auch immer stärker im Kampf gegen die Pandemie“, sagte Spahn.