Trotz fast leerer Züge im Fern- und Regionalverkehr will Bahnchef Richard Lutz weiterhin umfangreiche Verbindungen anbieten. Im Südwesten müssen in den kommenden Jahren 114 Brücken ersetzt werden.

Korrespondenten: Thomas Wüpper (wüp)

Berlin - Die Deutsche Bahn AG ist wegen der Corona-Krise und den Reise- sowie Ausgangsbeschränkungen inzwischen mit fast leeren Zügen unterwegs. Die Zahl der Fahrgäste sei um 85 bis 90 Prozent gesunken, erklärte Vorstandschef Richard Lutz. Dennoch halte man im Fernverkehr rund 75 Prozent des Angebots aufrecht und im Regionalverkehr weiter rund zwei Drittel. Man sorge so dafür, dass systemrelevante Beschäftigte wie Schwestern und Ärzte weiter zu Arbeit und gestrandete Urlauber nach Hause kommen, betonte der DB-Chef. Besonders die Lokführergewerkschaft GDL hatte zum Schutz der Beschäftigten gefordert, nicht unnötig zu viele leere Züge fahren zu lassen. Intern gab es Pläne, zumindest die 59 ICE-1-Züge für einige Wochen stehen zu lassen, womit im Fernverkehr noch gut 50 Prozent des Angebots bestünden. Darüber war dem Vernehmen nach aber die Regierung wenig begeistert. In der Corona-Krise gelte „das Primat der Politik“, erklärte Lutz. Alle seien gut beraten, die Vorschläge zu befolgen. Ergebnisse und Auslastung seien „nicht vorrangig“.