Viele Verstöße, viele Bußgelder: An den Amtsgerichten laufen die ersten Corona-Verfahren. Die Richter befürchten einen deutlichen Mehraufwand, das Justizministerium beschwichtigt.

Region: Verena Mayer (ena)

Stuttgart - Das Schreiben des Anwalts ließ Schlimmes erwarten. Von einem „Staatsstreich“ war darin die Rede von „einem harmlosen Virus“, und davon, dass Salma H. kein Bußgeld zu bezahlen habe, weil die Corona-Regeln keine Gültigkeit hätten. Frau H. aus Chemnitz hat sich am 10. April mit ihrem Mann, dessen Cousin und dessen Frau in einem Göppinger Park zu einer Art Picknick getroffen. Treffen wie diese waren zu jener Zeit, der Coronavirus-Anfangszeit, strikt verboten, weshalb Salma H. und die anderen ein Bußgeld bezahlen sollten.