Ist es möglich, die Corona- und Grippe-Impfung in einer Sitzung zu erhalten? Wir klären auf.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Für viele Menschen steht die Corona-Impfung noch ins Haus. Doch auch die Grippe-Impfung sollte demnächst verabreicht werden, um vor dem Winter einen Immunschutz aufbauen zu können. Eine gleichzeitige Verabreichung der beiden Impfstoffe würde viel Zeit sparen. Aber ist das möglich?

 

Das sagt die STIKO zur Doppelimpfung

Tatsächlich hatte die Ständige Impfkommission (STIKO) bis vor Kurzem noch dazu geraten, die Grippeimpfung mit einem Abstand von mindestens 14 Tagen zur Corona-Impfung zu verabreichen. Dies war jedoch eine reine Vorsichtsmaßnahme. Mittlerweile liegen ausreichend Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit der COVID-19-Impfstoffe vor, weshalb man die Empfehlung angepasst hat. Demnach muss zwischen der Corona-Impfung und der Verabreichung anderer Totimpfstoffe (wie z.B. der Grippeimpfung) kein Abstand mehr eingehalten werden. Beide Impfstoffe können auch gleichzeitig verabreicht werden. Allerdings sollten die Spritzen in verschiedene Gliedmaßen gesetzt werden, wie das Robert Koch-Institut (RKI) schreibt.

Wie sieht es mit Impfreaktionen aus?

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) verweist darauf, dass bei gleichzeitiger Gabe der beiden Impfstoffe häufiger Impfreaktionen auftreten können. Es gebe jedoch umfangreiche Erfahrungen mit anderen Impfstoffen, die gezeigt haben, dass die Reaktionen und die Immunantwort bei gleichzeitiger Verabreichung verschiedener Impfstoffe denen bei der jeweils alleinigen Gabe entsprechen. Publizierte Studienergebnisse zu der gleichzeitigen Verabreichung von COVID-19-Impfstoffen und anderen Totimpfstoffen liegen bislang aber noch nicht vor, so die BZgA weiter. Aus diesem Grund empfiehlt das RKI den impfenden Ärzten, die Patienten im Vorfeld gut „über die möglichen, vermehrten vorübergehenden lokalen und systemischen Impfreaktionen“ aufzuklären, bevor eine Doppelimpfung verabreicht wird.

Was ist bei anderen Impfstoffen zu beachten?

Die Empfehlung der STIKO zur Doppelimpfung gilt bislang nur für Totimpfstoffe, also inaktivierte Impfstoffe, die abgetötete Erreger oder nur Bestandteile des Erregers beinhalten, die sich nicht vermehren und keine Erkrankung auslösen können. Zu anderen Nicht-Totimpfstoffen soll aus Sicht der STIKO auch weiterhin ein Abstand von 14 Tagen zur Corona-Impfung eingehalten werden.

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