Da die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Infektionen im Landkreis Schwäbisch Hall nicht den gewünschten Effekt erzielt haben, fordern dessen Vertreter mehr Impfdosen vom Land.

Schwäbisch Hall - Der Landkreis Schwäbisch Hall als Region mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten hat für sich zusätzliche Corona-Impfdosen gefordert. Angesichts des starken Infektionsgeschehens und der anhaltend hohen Inzidenz im Landkreis sei dringend eine Hotspot-Strategie erforderlich, heißt es in einem Schreiben an Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) vom Dienstag.

 

Unterzeichnet wurde es von Landrat Gerhard Bauer und den Oberbürgermeistern der beiden größten Städte des Kreises, Schwäbisch Hall und Crailsheim. Eine Rückmeldung des Gesundheitsministeriums habe es bislang nicht gegeben, teilte eine Sprecherin des Landkreises am Mittwoch mit.

Lieferungen des Impfstoffs wurden „drastisch gekürzt“

Die Kommunalvertreter weisen in ihrem Schreiben darauf hin, dass „allein die Schließungen und Maßnahmen“ das Infektionsgeschehen erkennbar nicht eingedämmt hätten. Zudem seien die Lieferungen der Impfdosen für die Impfzentren im Kreis „drastisch gekürzt“ und die Termine für Impfungen mit Astrazeneca abgesagt worden. Zugleich erhalte die Europäische Union zusätzlichen Impfstoff für Hotspots.

Dieser solle deshalb auf Bitte der Kommunalvertreter auch im Kreis Schwäbisch Hall landen, heißt es in dem Schreiben. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche lag im Landkreis Schwäbisch Hall zuletzt bei deutlich über 200 und wies damit den höchsten Wert in Baden-Württemberg auf.

Zuvor hatte die EU angekündigt, dass sie in den nächsten Wochen über ein Sonderkontingent vier Millionen zusätzliche Impfdosen des Herstellers Biontech/Pfizer bekommen soll. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte deutlich gemacht, das Zusatzpaket sei ausgehandelt worden, um gezielt in Corona-Hotspots stärker impfen zu können. Deutschland kann demnach mit rund 740 000 Impfdosen aus dem Kontingent rechnen.