Der Schwarzwald-Baar-Kreis erlässt am Freitag strengere Corona-Maßnahmen. Eine Ausgangsbeschränkung soll es vorerst aber nicht geben. Das hat zwei Gründe.

Villingen-Schwenningen - Im Schwarzwald-Baar-Kreis soll es vorerst keine Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie geben. Das sagte Landrat Sven Hinterseh (CDU) am Freitag in Villingen-Schwenningen. Zum einen liege die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit wieder unter dem Wert von 200, zum anderen gebe es hierzu noch keine rechtliche Anordnung des Landes. Auch wenn ein entsprechender Erlass der Landesregierung vorliege, werde der Landkreis selber über die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme entscheiden, sagte Hinterseh. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche lag in dem Kreis am Donnerstag (Stand: 16:00 Uhr) laut Landesgesundheitsamt bei 195,3.

 

Der Landkreis hat am Freitag strengere Maßnahmen wie eine erweitere Maskenpflicht und ein Veranstaltungsverbot erlassen. „Wir wollten nicht länger warten, bis das Land tätig wird“, sagte Hinterseh zur Begründung der nun selbstständig erlassenen Maßnahmen. Zu landesweiten Regelungen, die am Donnerstag von der Regierung angekündigt wurden, sagte der CDU-Politiker, „ich hätte mir gewünscht, dass das schneller geht“.

Besonders in Pflegeheimen verzeichnet der Landkreis derzeit hohe Fallzahlen, wie der Leiter des Gesundheitsamts, Jochen Früh, sagte. Betroffen seien derzeit elf Heime mit mehr als 160 Fällen. In den vergangenen Tagen habe es täglich zwei bis vier neue Todesfälle in Pflegeheimen gegeben. Das Infektionsgeschehen sei zudem diffus. Es komme vermehrt auch zu Übertragungen von Pflegepersonal in deren Familien.