Nach der Corona-Pause tagt das Gremium in der Stadthalle – wie schon während des Rathaus-Neubaus.

Leonberg - Etwas Nostalgie dürfte so manchen Leonberger Stadtrat überkommen, wenn es am 28. April ein Wiedersehen in der Stadthalle gibt. Nicht aber, um eine Theateraufführung oder ein Konzert zu genießen, was derzeit bekanntermaßen ohnehin nicht möglich ist.

 

Nein, der Gemeinderat weicht für die kommende Sitzung in den großen Saal der Stadthalle aus. Hier ist ausreichend Platz für die 32 Ratsmitglieder, die drei Bürgermeister sowie verschiedene Verwaltungsangehörige und Reporter unserer Zeitung, die die die Aussprachen aus beruflichen Gründen verfolgen. Im großen Saal, der bis zu 500 Menschen fasst, können sich die Kommunalpolitiker weit genug auseinandersetzen, sodass der Mindestabstand von 1,50 Metern in jedem Fall gewährleistet ist.

Die drei Fachausschüsse für Bauen, Finanzen und Soziales, in denen üblicherweise im Vorfeld der großen Sitzung die Sachthemen im Detail erörtert werden, finden nicht statt. Die sonst dort vorgesehenen Debatten werden in die Gemeinderatssitzung selbst eingebettet.

Eigentlich hatte die Stadt vorgesehen, die Fachausschüsse per Videokonferenz stattfinden lassen. Doch jetzt will Timon Friedel, der persönliche Referent des Oberbürgermeisters, erst einmal testen, ob das überhaupt funktioniert.

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Der Probelauf ist während der Sitzung des Ältestenrates am kommenden Montag geplant. Diesem Gremium gehören neben dem OB und den beiden Bürgermeistern die Fraktionsvorsitzenden an. Hier werden die Tagesordnungen für die Ratssitzungen abgestimmt und die groben Linien bei wichtigen Themen diskutiert.

All das geschieht üblicherweise von Angesicht zu Angesicht. Diesmal aber werden sich die Kommunalpolitiker nur virtuell hören und sehen können. Vorgaben des Landes, in welcher Form in Coronazeiten die Gremien zu tagen haben, gibt es übrigens bisher noch nicht.

Der Umzug des Gemeinderates in die Stadthalle ist übrigens kein Novum. Mehr als zwei Jahre, in den Frühjahren 2015 bis 2017, tagten hier die kommunalen Gremien: der Gemeinderat im großen, die Ausschüsse in den kleinen Sälen.

Der Umzug war nötig geworden, da der Sitzungssaal des einstigen Neuen Rathauses im Frühsommer vor vier Jahren als erster Teil des ehemaligen Landratsamtes abgerissen wurde. Das Hauptgebäude blieb noch stehen, während parallel schon der Neubau hochgezogen wurde.

In der Stadthalle fühlten sich die Politiker durchaus wohl, nicht zuletzt wegen der „Nachsitzungen“ im Restaurant Corfu Palace. Ob das am 28. April schon wieder geöffnet ist, erscheint indes ungewiss.