In der Corona-Krise mangelt es an unterschiedlichen Dingen weltweit. Viele Menschen helfen.

Spenden - In Zeiten von Corona halten die Menschen zusammen. Viele sind nicht nur bereit, in der eigenen Familie oder Freunden zu helfen, sondern auch Nachbarn und Fremden – entweder durch Spenden oder indem sie selbst anpacken. Wie wichtig das ist, zeigen einige Beispiele aus der Stadt Renningen. Während es in Deutschland derzeit vor allem an medizinischen Gütern wie Desinfektionsmitteln und Masken mangelt, fehlt es in anderen Ländern der Welt während der Krise zum Teil an den grundlegendsten Dingen wie Wasser und Nahrung.

 

„In diesen Tagen kommen Hilferufe aus so vielen Ländern der Welt zu uns nach Renningen“, erzählt der Pfarrer der katholischen Kirche in Renningen, Franz Pitzal. Aus Burkina Faso zum Beispiel heißt es: „Wir haben einen Brunnen, sollen aber mit dem Wasser die Hände waschen anstatt es zum Trinken zu verwenden.“ Und aus Kolumbien: „Wir müssen die Kinder unseres Heimes heimschicken in ihre Favelas. Die Ernährung ist dort katastrophal.“ Städte in Eritrea sind vom Militär abgeriegelt. „Es gibt kaum Möglichkeiten, Hilferufe in die Welt zu schicken.“ Mit Geld aus Spenden und der Kirchenkasse konnten in den vergangenen Tagen schon 4500 Euro in fünf Länder geschickt werden, berichtet Pfarrer Pitzal. Er hofft nun auf weitere Spenden aus der Bevölkerung für Menschen, „die in größeren Nöten stecken als wir“. Wer helfen möchte: kathkirche.renningen@drs.de, Telefon 0 71 59 / 24 22. Ein Besuch vor Ort ist derzeit nicht möglich.

Desinfektionsmittel für die Stadt

Was sich mit Geld wegen des großen Bedarfs in Deutschland seit Wochen kaum noch kaufen lässt und stetig Mangelware ist, das sind medizinische Masken und Desinfektionsmittel. Gerade in medizinischen Einrichtungen oder in Pflegeheimen sind diese jedoch unerlässlich, um das Leben der Patienten und aller anderen zu schützen. In Renningen hat jetzt der Stuttgarter Lackhersteller Wörwag an seinem Pulverlack-Standort Renningen mehr als 60 Liter Desinfektionsmittel aus eigener Produktion der Stadt übergeben. Die Spende ist für die städtischen Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen und ambulante Pflegedienste gedacht. „Um unseren eigenen Bedarf decken zu können, haben wir das Desinfektionsmittel selbst hergestellt, da wir auch die richtigen Rohstoffe dafür haben“, berichtet Roman Gimmini, stellvertretender Krisenstabsleiter von Wörwag. „Nun freuen wir uns, dass wir hier schnell und zielgerichtet helfen können.“

Masken nähen für Pflegeheime

Mit Nähkünsten Leben schützen – das haben sich die Landfrauen Malmsheim zur Aufgabe gemacht. Sie haben vor rund zwei Wochen der Sozialstation Renningen 150 selbst hergestellte Mundschutze überreicht. „Wir sind nicht die Heimchen am Herd, wie es leider viele noch mit den Landfrauen verbinden“, sagt die Vorsitzende, Anne Saar-Quitsch. „Aber viele von uns sind handwerklich begabt und aktiv. Eine unserer Damen, die in der Kita Malmsheim arbeitet, wurde daher angesprochen, ob die Landfrauen nicht helfen könnten, Masken zu nähen.“ Das ließen sich die Mitglieder nicht zweimal sagen und stifteten den Stoff für die Masken sogar selbst. Stand jetzt sind es um die 200 Masken, schätzt Anne Saar-Quitsch. „Und wir sind noch fleißig dabei.“

Auch die Bürgerstiftung Renningen hat Stoff für insgesamt rund 1000 Mundschutze bereitgestellt, der an ehrenamtliche Näher verteilt wurde. Eingesetzt werden die Masken unter anderem in Praxen, Alten- und Pflegeheimen und in der ambulanten Pflege.