Galeria gehe für den Dezember mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft von einem Umsatzrückgang um 40 Prozent aus.

Düsseldorf - Der kriselnde Warenhauskonzern Galeria dringt wegen der Folgen der staatlichen Auflagen zur Corona-Eindämmung erneut auf staatliche Hilfen. „Wir haben aufgrund dieser erneuten Pandemiefolgen den Wirtschaftsstabilisierungsfonds um ein ergänzendes, verzinstes Darlehen gebeten“, sagte Finanzvorstand Guido Mager in einem am Dienstag veröffentlichten Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

 

Galeria hatte sich bereits im Januar mit dem Bund auf einen Kredit in Höhe von 460 Millionen Euro verständigt

„Die aktuellen Pandemieszenarien reichen dabei bis zu einem Betrag von 220 Millionen Euro“, fügte er hinzu. Galeria gehe für den Dezember mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft von einem Umsatzrückgang um 40 Prozent aus. Auch der Branchenverband HDE hatte beklagt, die verschärften Einschränkungen ließen den Umsatz im Filialgeschäft des Einzelhandels einbrechen.

„Wir erwarten eine wohlwollende Entscheidung noch in diesem Kalenderjahr“, sagte Mager weiter: „Man war in Berlin nicht überrascht, dass uns als innerstädtischer Händler die Pandemiefolgen erneut besonders stark betreffen.“

Galeria hatte sich bereits im Januar mit dem Bund auf einen Kredit in Höhe von 460 Millionen Euro verständigt. „Die 460 Millionen Euro haben eine Laufzeit bis 2026“, sagte der Finanzchef. Für sie würden auch Zinsen fällig. Galeria Karstadt Kaufhof gehört der Signa Holding des österreichischen Investors Rene Benko. Diese verfügt unter anderem über ein milliardenschweres Immobilien-Portfolio. (Reporter: Matthias Inverardi redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)