Frau B. hat es mit ihren Nachwuchs ohnehin nicht leicht: Jetzt ist das Problemkind wegen der Coronakrise aus der jugendpsychiatrischen Einrichtung entlassen worden und die Konflikte zuhause häufen sich.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Drei Zimmer, drei Kinder – schon im normalen Alltag ist es in der Wohnung eng. Bisher hat sich Frau B. deshalb nicht beklagt. Mit ihren beiden Teenagersöhnen und ihrem Kleinkind hat sich die allein erziehende Mutter arrangiert. Sie selbst schläft im Wohnzimmer auf der Couch.

 

Jetzt aber, da alle Kinder seit Wochen so gut wie immer zuhause sind, gibt es dauernd heftige Konflikte zwischen ihr und den Kindern sowie unter den Kindern. Das liegt nicht zuletzt an einem der beiden älteren Söhne. Der ist das Problemkind der Familie und der zuständige Sozialpädagoge hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Jungen in einer jugendpsychiatrischen Einrichtung unterzubringen – zu seinen eigenen Wohl, zur Entlastung der Mutter und der beiden Geschwister. Eineinhalb Jahre hatte es gedauert, bis er einen Platz in einer entsprechenden Einrichtung für den Jugendlichen gefunden hatte. Erst vor ein paar Wochen war dieser dort eingezogen, allerdings nur für kurze Zeit. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Wohngruppe des Jugendlichen aufgelöst. Alle jungen Patienten, die ein Zuhause haben, wurden wieder heim geschickt. Geblieben sind nur jene, die nirgends hinkönnen.

Das Jüngste kann wieder in Kita

Der andere der beiden älteren Söhne verbringt jetzt viel Zeit am PC und zockt. Auch das gefällt der Mutter nicht. Das jüngste Kind besucht normalerweise die Kita, aber die ist auch geschlossen. Weil jedoch die Situation zuhause so schwierig ist und dies gerade für das Jüngste besonders problematisch ist, ergriff der betreuende Sozialarbeiter die Initiative und Frau B. bekam vor Ostern einen Notplatz in einer Kita. Sie hat deshalb ein schlechtes Gewissen, denn sie geht nicht arbeiten, sondern lebt mit ihren Kindern von Arbeitslosengeld II.

Die Familie hatte schon vor der Sondersituation mit Kontaktsperre sowie der Schließung von Schulen und Kitas mit vielen Problemen zu kämpfen. Jetzt aber klemmt es an allen Enden: Auch die Haushaltskasse ist praktisch immer leer. Die Jugendlichen leeren regelmäßig den Kühlschrank, ihr Appetit ist groß und das Schulessen beziehungsweise die Versorgung in der jugendpsychiatrischen Einrichtung fallen weg. Kürzlich war tatsächlich nichts mehr zu essen da, das Geld vom Jobcenter ließ aber noch einige Tage auf sich warten. Da half ein Nachbar Frau B. aus und kaufte für sie ein – auf Pump. Frau B. benötigt dringend für die Zeit, bis alles wieder eine gewisse Normalität hat, einen Zuschuss für Lebensmittel. Den wird die Einrichtung, die sie betreut, verwalten und so kann sie, wenn im Kühlschrank gähnende Leere herrscht und das Geld verbraucht ist, sich an ihren Sozialarbeiter wenden. Er kennt die Familie seit Jahren und kann die Notlage beurteilen.

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