Das Stuttgarter Schauspiel bereitet sich auf den Tag vor, an dem es wieder loslegen darf: „Wir denken in Szenarien“, sagt der Intendant Burkhard Kosminski, dessen Ensemble originelle Videobotschaften in die Corona-Welt sendet.

Stuttgart - Corona setzt vieles außer Kraft, aber nicht alles: Vergangene Woche hat Burkhard Kosminski als Intendant des Stuttgarter Schauspiels doch tatsächlich ein kleines Arbeitstreffen einberufen. Nicht digital im Netz, sondern analog im Theater, mit Menschen aus Fleisch und Blut, die sich nach dreiwöchiger Spiel- und Probenpause zum ersten Mal wiedergesehen haben. „Mit Sicherheitsabstand sind wir im Gänsemarsch durchs Foyer und dann in den Zuschauerraum gegangen“, sagt Kosminski, wo das Plenum dann unter Vermeidung von Wangenkuss hier, Umarmung da vollkommen hygienisch stattgefunden hat. Eine eingeschworene Truppe aus Ensemblemitgliedern und Mitarbeitern der Intendanz verteilten sich auf die 660 Plätze des Schauspielhauses – genug Raum für Social Distancing, zumal der Intendant allen Angehörigen von Risikogruppen geraten hatte, dem Treffen fernzubleiben. Man hielt auf Abstand und hatte alles unter Kontrolle. Aber was, um Sars willen, gab’s zu besprechen im stillgelegten Betrieb?