In den Krankenhäusern zwischen Leonberg und Calw liegen keine Covid-19-Patienten mehr. Im April sah das noch anders aus.

Corona - Es ist eine erfreuliche Nachricht, die der Klinikverbund Südwest jetzt verkünden konnte: Alle sechs Kliniken im Verbund der Landkreise Böblingen und Calw waren zuletzt frei von stationären Covid-19-Patienten. „Das freut mich sehr und bestätigt momentan den positiven Trend, den wir auch an unseren Fallzahlen ablesen können“, erklärt der Böblinger Landrat und Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikverbunds Südwest, Roland Bernhard. „Das Krisenmanagement war zu jeder Zeit hervorragend. Ich bin sehr stolz darauf, wie wir hier gearbeitet haben und danke allen Beteiligten.“

 

Anfang April hatte man mit 103 bestätigten positiven Corona-Patienten, die stationär in den Verbundkliniken behandelt wurden, den Höchststand. 74 lagen damals auf normalen Isolierstationen, 29 auf den Intensivstationen, davon 26 beatmet. Über 40 weitere Patienten galten zudem damals noch als Verdachtsfälle. „Es war ein Kraftakt, die Kapazität der Beatmungsplätze innerhalb kürzester Zeit nahezu zu verdoppeln“, erinnert sich Bernhard. Von insgesamt 46 Plätzen hatte man auf 85 aufgestockt, betrachtet man rein die vier Kliniken im Landkreis Böblingen ging man von 32 Plätzen auf 65.

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Weitere Beatmungsgeräte wurden bestellt, um in den Kliniken in Böblingen, Herrenberg, Leonberg und Sindelfingen insgesamt 100 Beatmungsplätze zu haben. „Auch wenn wir zu keinem Zeitpunkt bis an unsere Kapazitätsgrenzen gehen mussten, war es richtig, hier zu investieren“.

Anfang Mai wurden noch 23 Covid-19-Patienten stationär behandelt, zwölf davon auf den Intensivstationen. Damals begann man mit einer Art geordneter Rückkehr in den Normalbetrieb. Das ambulante und stationäre Behandlungsprogramm wurde stufenweise hochgefahren, Sprechstunden wurden wieder aufgenommen sowie erste medizinisch nicht dringende Operationen. Zuletzt wurden noch zwischen einem und drei bis vier Patienten stationär behandelt, zwischen dem 1. und 3. Juni war man bei Null, aktuell wird wieder ein Patient stationär behandelt, allerdings nicht auf der Intensivstation.

Natürlich müsse man das als Momentaufnahme sehen, zumal täglich teils über 20 Verdachtsfälle in den Kliniken auftreten. „Insgesamt wurden seit Anfang der Pandemie bis Ende Mai 832 Corona-Patienten in den Häusern des Klinikverbundes behandelt, in den vier Kliniken im Landkreis Böblingen davon 648“, so Bernhard. „Das Durchschnittsalter der behandelten Patienten lag bei 69 Jahren, es gab Patienten im Alter von 0 bis 100 Jahre. Besonders schön: Beide konnten aus der stationären Behandlung wieder entlassen werden.“ Dennoch dürfe man bei aller Freude über die positive Entwicklung nicht vergessen, dass bislang rund elf Prozent aller stationären Corona-Patienten im Klinikverbund verstorben sind.