Binnen einer guten Stunde sind die ersten 570 Impftermine im neu eröffneten kommunalen Impfzentrum im Waiblinger Remspark ausgebucht. Vorwiegend wird der Impfstoff von Moderna angeboten.

Waiblingen - Am Dienstagmorgen hat das neue kommunale Impfzentrum im Waiblinger Remspark den Betrieb aufgenommen. Prompt waren, quasi pünktlich zum Pressetermin mit Oberbürgermeister Andreas Hesky und Remspark-Chef Steffen Zanke, eindrucksvolle Schlangen vor den Räumlichkeiten zu sehen, die zuvor einen Laden des Schreibwarendiscounters McPaper beheimatet hatten. Das Impfzentrum der Stadt Waiblingen, so erläuterte der OB, funktioniere in Kooperation mit der Waiblinger Ärzteschaft, der Central Apotheke und der Remspark Apotheke. Impfungen sind spontan und mit Termin möglich.

 

Mietfreie Fläche fürs Impfzentrum

Im Impfzentrum, für das die Remsparkbetreiber die ehemalige McPaper-Fläche mietfrei und ohne festes Enddatum für die Nutzung zur Verfügung stellen, sorgt Waiblingen für die Begleichung aller Nebenkosten. Die kurzfristig umgebauten Impfräumlichkeiten umfassen Rezeption, drei Impfkabinen und ein Ruheabteil für die Zeit, in der die Impflinge anschließend wegen möglicher Reaktionen ihre 15-minütige Ruhezeit absitzen können.

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Im Remspark werden Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen vorgenommen. Es wird vorwiegend der Impfstoff von Moderna angeboten. In Fällen, in denen Moderna kontraindiziert ist, so hieß es in den Ankündigungen, könnten auch andere Impfstoffe verwendet werden. Gebucht werden Termine über die Internetseite der Stadt Waiblingen. Seit Montagabend steht dort der Link zum Terminsystem des Landkreises zur Verfügung, der auch auf der Startseite von www.waiblingen.de zu finden ist. Über diesen Link oder auch direkt im Kreisportal, so die Mitteilung zum Prozedere, können derzeit Termine für den Dezember gebucht werden. Termine für den Januar 2022 sind in Vorbereitung. Geimpft wird im Remspark schichtweise von Teams unterschiedlicher Arztpraxen aus Waiblingen und der Region im Zeitraum zwischen 8 und 20 Uhr.

Große Anstrengungen der Stadt

Die aktuellen Entwicklungen in der Coronapandemie zeigten, dass nur mit einer möglichst raschen Durchimpfung der Bevölkerung und mit Booster-Impfungen zur Auffrischung des Schutzes die Situation verbessert werden kann, sagte Hesky. Die Stadt Waiblingen unternehme seit Beginn der Coronakrise große Anstrengungen in allen Bereichen, um die Pandemie zu bewältigen. Das Impfzentrum des Kreises in der Waiblinger Rundsporthalle habe Ende September seinen Betrieb eingestellt und damit sei das Impfen verstärkt auf die niedergelassenen Ärzte übergegangen. Angesichts der vierten Welle und weiter steigender Inzidenzen wachse seit einiger Zeit die Nachfrage nach Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen deutlich. Deshalb habe Waiblingen beschlossen, nun zusätzlich ein kommunales temporäres Impfzentrum einzurichten.

Auch Ärzte aus dem Umland zeigen Interesse

Die derzeit freie Einzelhandelsfläche im Einkaufszentrum Remspark sei dabei ein absoluter Glücksfall. Nicht zuletzt auch deshalb, weil dort im Falle einer Schlangenbildung die Menschen nicht in bitterer Kälte warten müssten, sondern das große Foyer in der Ruhrstraße 5 zur Verfügung stehe. Die Kosten für die Einrichtung und den Betrieb, so Hesky, übernehme die Stadt – „die Gemeinderäte wissen davon und sind einverstanden“. Einige Waiblinger Arztpraxen haben sich sofort bereit erklärt, im Impfzentrum mitzuwirken und die Impfungen durchzuführen. Viele weitere – auch aus der Umgebung – haben offenbar Interesse angemeldet, mit einzusteigen.

Für die Konzeption hat die städtische Wirtschaft, Tourismus, Marketing (WTM) in Zusammenarbeit mit der Waiblinger Central Apotheke gesorgt. OB Hesky sagte: „Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um dazu beizutragen, die Pandemie zu bekämpfen. Das Impfen ist einer der wichtigsten Bausteine gegen das Virus.“ Und WTM-Geschäftsführer Marc Funk ergänzte: „Alle ziehen an einem Strang.“ Impfwillige könnten für die jeweiligen Impftage einen Termin online buchen, aber auch spontan vorbeikommen und sich ohne Termin impfen lassen. „Das Impfzentrum steht allen Menschen offen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich dort testen zu lassen.“

Täglich 300 Impfungen ohne festen Termin

Die Eröffnung des Waiblinger Impfzentrums folgt just einen Tag nach der Vorstellung des neuen Rems-Murr-Impfportals, in dem der Kreis die Möglichkeiten zur Buchung eines Impftermins bündelt. Mit den dort enthaltenen Kapazitäten der Impfzentren des Kreises und der mobilen Impfteams des Landes habe man wieder eine Kapazität von mindestens 7000 Impfungen pro Woche erreicht. Mit der nun im Remspark entstandenen Kapazität dürfte sich dies in Richtung 8000 erhöhen. Für den ersten Impftag, so berichtete Marc Funk, habe man 570 Impftermine ins Portal stellen können. Dazu dürften im Remspark täglich – je nach Zahl der Ärzteteams – nochmals bis zu 300 Impfungen ohne festen Termin kommen.