Die Corona-Sommerwelle ist da, die Inzidenzen steigen weiter. Dies steht stark im Zusammenhang mit der Omikron-Variante BA.5.

Die Mehrheit der Coronakennzahlen gibt momentan Grund zur Sorge. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Vergleich zur Vorwoche stetig weiter auf mehr als 500. Auch die Zahl der Coronapatienten auf Intensivstationen nimmt wieder zu. Zudem steigt der R-Wert deutlich über 1, was auf ein zunehmendes Infektionsgeschehen hindeutet. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist mittlerweile nur noch bedingt aussagekräftig, da an den Wochenenden gar keine Daten mehr erfasst werden. Zudem machen nicht mehr alle Infizierten einen PCR-Test. Gleichzeitig steigt auch der Anteil an positiven PCR-Tests, ermittelte der Laborverband ALM. Dies deutet insgesamt auf eine hohe Dunkelziffer bei den Corona-Infektionen hin. Es ist davon auszugehen, dass die eigentliche Inzidenz mindestens doppelt so hoch wie die gemeldete Inzidenz ist, gibt das Meldesystem Grippeweb an.

 

Die Omikron-Variante BA.5 breitet sich rasch aus. In der KW 23 (6. bis 12. Juni) lag der Anteil der Variante bei fast 50 Prozent. Epidemiologen rechnen in den nächsten Wochen mit einer vollkommenen Dominanz von BA.5. Der Krankheitsverlauf ist ähnlich zu den vorherigen Varianten, jedoch kommt es vor allem bei ungeimpften Genesenen zu einem unzureichenden Immunschutz. Mit dem Anstieg der Infektionszahlen und der Zunahme der Omikron-Variante BA.5 verstärkt sich der Infektionsdruck auf vulnerable Personengruppen schon im Sommer und nicht erst im Herbst wie ursprünglich angenommen. Die aktuelle Lösung für Ältere und vorerkrankte Personen bleibt nur die zweite Booster-Impfung. Der angepasste Impfstoff an die Omikron-Variante verspricht Hoffnung. Laut dem Leiter der Immunologie TU Dortmund Carsten Watzl soll der angepasste Impfstoff auch gegen die BA.1-Variante schützen: „Die Daten von Moderna zeigen, dass Personen, die die vierte Impfung mit dem bivalenten Impfstoff bekommen haben, mehr neutralisierende Antikörper gegen Omikron im Blut haben als Personen, die die vierte Impfung mit dem herkömmlichen Impfstoff bekommen haben.“

Gleichzeitig setzt sich die BA.5-Variante immer mehr durch. Dadurch könnte eine erneute Anpassung der Vakzine notwendig werden. Dennoch sei der Unterschied zwischen BA.1 und BA.5 kleiner als der Unterschied zwischen dem Originalimpfstoff und BA.5. Daher ist der angepasste Impfstoff eine Hoffnung zur Bewältigung des Infektionsgeschehens.