Das Gesundheitsamt ist in Sorge um eine hohe Zahl nicht erkannter Infizierter. Da die Zahlen der am Coronavirus Erkrankten steigt, rät die Behörde zur strengen Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln.

Stuttgart - Nach dem vergangenen Wochenende ist die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten nochmals angestiegen. Am Mittwoch dieser Woche meldete das Gesundheitsamt der Stadt Stuttgart 225 Patienten und insgesamt 67 Verstorbene.

 

Neue Beschränkungen drohen

Innerhalb der letzten sieben Tage hat es 124 Neuinfektionen gegeben. Die Summe der Neuinfektionen binnen einer Woche dient der Bewertung des Infektionsgeschehens: Gibt es in Stuttgart innerhalb einer Woche 307 Neuinfektionen, tritt ein Notfallmechanismus in Kraft. Bleiben die Infektionsketten im Unklaren, müssen erneut allgemeine Beschränkungen eingeführt und aufrecht erhalten werden, bis dieser Wert wieder an sieben aufeinander folgenden Tagen unterschritten wird.

Verzeichnet das Gesundheitsamt im genannten Zeitraum 215 Neuinfektionen, kommt es zu einer Vorwarnstufe, das heißt zur Ausweitung von Tests. Die Berechnung der Obergrenzen von Neuinfektionen bemisst sich an den rund 614 000 Einwohnern Stuttgarts.

Viele nicht erkannte Infizierte

Zum Vergleich: Ende März und Anfang April 2020 hatte es in der Landeshauptstadt rund 440 Erkrankte in Stuttgart gegeben, danach sank die Kurve der Fallzahlen. Seit dem Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg gab es wieder mehr Infektionsfälle, seit dem 5. August steigt die Kurve der Fallzahlen auch wegen der Reiserückkehrer deutlich an. Das Gesundheitsamt vermutet eine hohe Dunkelziffer unter nicht erkannten Infizierten und rät zur strengen Beachtung der Regeln.