Mit seinem Vorpreschen beim Öffnen der Baumärkte hat Bayerns Regierungschef viele irritiert. Warum eigentlich?

München - Dass Markus Söder ein schlechtes Beispiel gegeben hätte, kann keiner behaupten. Unübersehbar ist: auch er – „der Chef“, wie ihn sogar der Bayerischen Rundfunk auf offener Talkshow-Bühne nennt – hat in den langen Wochen des Lockdowns keinen Friseur in seine Nähe gelassen. Wann immer andere Bundesländer die Coronabeschränkungen lockern wollten, fuhr er dazwischen. Und jetzt das: „Bisher war er immer der harte Hund, jetzt fängt er an, eine Sache nach der anderen zu öffnen. Ich weiß nicht, was das soll.“ So hat sich vergangene Woche der baden-württembergische Regierungssprecher Rudi Hoogvliet erregt, als Söder ankündigte, in Bayern würden mit Anfang März auch die Baumärkte wieder öffnen. Die Aufregung war von kurzer Dauer: Schnell hat der Südwesten nachgezogen.