Coronakrise in Baden-Württemberg Land liefert keine Impfdosen mehr an Krankenhäuser

Die Landesregierung hat beschlossen, dass künftig kein Corona-Impfstoff mehr an Krankenhäuser im Südwesten geliefert wird. Laut Gesundheitsministerium sei Personal mit höchster Priorität bereits geimpft.
Stuttgart/Heidelberg - Angesichts eines weiter großen Mangels an Corona-Impfstoffen stellt die baden-württembergische Landesregierung den Krankenhäusern im Südwesten vorerst keine gesonderten Impfdosen mehr für das Personal zur Verfügung. Man habe entschieden, „zum jetzigen Zeitpunkt keinen weiteren Impfstoff mehr exklusiv an die Krankenhäuser zu geben“, teilte das Landesgesundheitsministerium am Samstag in Stuttgart auf Anfrage mit.
Stattdessen wolle man neue Impfdosen komplett an die Impfzentren liefern. „Noch immer ist der Impfstoff knapp und die dem Land zur Verfügung gestellten Impfdosen sind über Wochen in den Impfzentren verplant“, hieß es zur Begründung.
Mitarbeiter müssen ins Impfzentrum
Klinik-Mitarbeiter, die noch keine Erstimpfung erhalten haben, müssen sich nun in Impfzentren um Termine bemühen. Der Chefvirologe des Universitätsklinikums Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, kritisiert dieses Vorgehen. „Wir sind darüber nicht glücklich, können es auch nicht wirklich nachvollziehen“, sagte er der „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Samstag). „Wir würden zum Beispiel auch gerne die Studierenden im klinischen Semester impfen, ebenso weitere Mitarbeiter. Jetzt müssen sich wieder alle im Impfzentrum anmelden, wo die Belastung ohnehin schon hoch ist.“
Das Gesundheitsministerium verwies darauf, dass das Krankenhaus-Personal mit der höchsten Priorität „bereits vollständig“ geimpft sei. Dafür seien die ersten beiden Lieferungen des Astrazeneca-Impfstoffs, die das Land erhalten habe, „nahezu komplett“ an die Krankenhäuser gegangen. Es habe sich um rund 72.000 Impfdosen gehandelt.
Unsere Empfehlung für Sie

Kampf gegen das Coronavirus Drücken Ausgangssperren die Infektionszahlen?
In weiten Teilen Baden-Württembergs gelten nächtliche Ausgangssperren. Unsere Analyse zeigt, dass sie die Infektionszahlen senken. Doch ausgerechnet die Kreise mit den lockersten Regeln sind noch besser.

Corona-Öffnungsschritte in Baden-Württemberg Diese Corona-Regeln gelten in Ihrem Kreis
Bund und Länder haben neue Corona-Regeln beschlossen. In Baden-Württemberg ist die Zahl der bestätigten Neuinfektionen in den Stadt- und Landkreisen maßgeblich. Wir zeigen, was aktuell wo gilt.

Coronavirus in Baden-Württemberg Hier gelten derzeit nachts Ausgangsbeschränkungen
Nächtliche Ausgangsbeschränkungen gelten in Baden-Württemberg derzeit bereits in 17 Kreisen. Wo man nachts nicht raus darf, zeigen wir in dieser ständig aktualisierten Übersicht.

Coronavirus in Baden-Württemberg Teilnehmerliste des Impfgipfels wird immer länger
Wenn sich Gesundheitsminister Manne Lucha und die Verbände, Experten und Interessenvertreter am Freitag digital zusammenschalten, wird es voll vor dem Bildschirm. Dabei sind die Erwartungen hoch.

Coronavirus in Baden-Württemberg Termin für Zweitimpfung nach Astrazeneca bleibt gültig
Für unter 60-Jährige, die in Baden-Württemberg bereits einmal mit Astrazeneca geimpft wurden, behalten gebuchte Termine für die zweite Corona-Impfung ihre Gültigkeit.

Coronavirus in Baden-Württemberg Inzidenz steigt weiter - über 9000 Tote
In Baden-Württemberg steigt die sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen weiter. 40 der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen über einer Inzidenz von 100, sieben über der 200er-Marke und zwei sogar über der 300er-Schwelle.