Wie sollen Viertklässler und deren Eltern entscheiden, wohin sie der Weg nach den Sommerferien führt, wenn es keine Infotage an den weiterführenden Schulen gibt? Das Kollegium des Königin-Charlotte-Gymnasiums in Stuttgart-Möhringen hat eigens dafür eine Online-Plattform erstellt.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Für Viertklässler und ihre Eltern sind es wichtige Termine. Im Februar und März laden viele weiterführende Schulen zum Tag der offenen Tür ein. Dann informieren sie unter anderem über ihr Profil, Fremdsprachen und Nachmittagsangebote. Das Gedränge ist immer groß – und genau deshalb stand schon früh fest, dass es Infotage wie in den Jahren zuvor diesmal wohl nicht geben kann. Doch wie sollen die Schulen nun für sich werben und die Viertklässler entscheiden, wohin der Weg nach den Sommerferien gehen soll? Die meisten Schulen haben umdisponiert und laden zu einem digitalen Tag der offenen Tür ein. Das Königin-Charlotte-Gymnasium (KCG) in Stuttgart-Möhringen hat dafür eigens eine Online-Plattform gestaltet.

 

Auf der Internetseite www.tdot2021.de können Interessierte die Schule und ihre Außenanlagen bei einem interaktiven Video-Rundgang kennenlernen. Zudem sind Online-Vorträge zu den Schwerpunkten des KCG sowie interaktive Videos mit Fragen und spielerischen Elementen zu den in der fünften Klasse anstehenden neuen Fächern zu finden. Am 5. Februar, dem eigentlichen Tag der offenen Tür, stehen die Lehrer der Schule von 16 Uhr an Kindern und Eltern in einer Videokonferenz für Fragen zur Verfügung. Von diesem Tag an kann man sich auch digital für die fünfte Klasse am KCG vormerken lassen.

Der Konrektor hat Tutorials zur Verfügung gestellt

Die Schulgemeinschaft habe bereits im November mit den Vorbereitungen für einen digitalen Infotag begonnen, sagt Michael Herbst, der am KCG unter anderem für Digitales und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Der stellvertretende Schulleiter Benjamin Köhler habe damals in der Gesamtlehrerkonferenz ein Konzept vorgestellt. Das gesamte Kollegium habe viel Zeit und Mühe in die Erarbeitung der verschiedenen Elemente investiert. Viele hätten aus den Tutorials gelernt, welche der Konrektor für seine Kollegen zur Verfügung gestellt habe. „Wichtig war uns dabei immer, sehr viele interaktive und spielerische Elemente zu entwickeln, damit es für die Schüler auch wirklich interessant ist“, sagt Michael Herbst.

Auch die Schüler haben mitgemacht, und selbst Eltern haben eigene kleine Beiträge gedreht. „Uns ist es wichtig, bei so einem Projekt immer die gesamte Schulgemeinschaft einzubeziehen“, sagt Herbst. Mit größeren technischen Schwierigkeiten am 5. Februar rechnet er nicht. Das KCG sei im digitalen Bereich vergleichsweise gut ausgestattet und auch an das Glasfasernetz angeschlossen. Und natürlich werde es einen Probelauf geben, damit dann am eigentlichen Tag der offenen Tür hoffentlich auch wirklich alles funktioniere.

Aus der Krise einen positiven Nutzen für die Zukunft ziehen

Alles in allem war das Erstellen der neuen Internetseite mit einem immensen Aufwand verbunden. Doch die Schule profitiere davon langfristig, ist sich Herbst sicher. Einige Elemente könnten auf der Homepage der Schule integriert, andere bei künftigen Veranstaltungen gezeigt werden, um die Bandbreite der Schule zu präsentieren. Ohnehin habe die Pandemie – trotz vieler Nachteile – die Schule beim Thema Digitalisierung ein großes Stück vorangebracht. Denn in der Krise produzierte Lernvideos und andere Materialien seien auch künftig jederzeit abrufbar. „Wir sind derzeit am eruieren, wie wir nachhaltig Nutzen aus dem Online-Lernen ziehen und bestimmte Elemente für die Zukunft fest verankern können“, sagt Herbst.