Seit Mittwoch gilt FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen. Wir haben Stuttgarter Passanten und Händler gefragt, wie sie dazu stehen. Und auch in Bayern nachgefragt, welche Folgen die Regel dort für den Handel hatte.

Stuttgart - Seit Mittwoch hängt in den Schaufenstern in der Stuttgarter Innenstadt, neben dem Hinweis auf die bestehende 2G-Regelung, nun ein neues Schild: Der Hinweis auf die FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen. Ein großer Aufreger ist das aber nicht unter den befragten Passanten. „Ich arbeite bei der Post, deshalb ist für mich die FFP2-Maske normal“, sagt der 25-jährige Ardi Musliu aus Stuttgart. Seine Mutter Aldina habe sich zwar an die Maske gewöhnen müssen, den Einkaufsbummel genießt sie nun aber trotzdem. Ein Argument, welches Ardi gegen die FFP2-Maskenpflicht in die Waagschale wirft ist lediglich der Preis: „Es wäre nett, wenn die Masken billiger wären“. Dass die Kosten ein Argument gegen die Maskenpflicht sind, findet Andrea Schweizer nicht: „Der Markt wird den Preis schon regulieren“, lautet die Einschätzung der Stuttgarterin, die auch vor Mittwoch schon FFP2-Masken getragen habe. Dennoch findet sie: „Jeder soll die Maske tragen dürfen, die er will“.

 

Darüber hinaus würden die Kontrollen – vor allem die der 2G-Regelung – beim Einkaufen hinderlich sein: „Es nervt und hält vom Bummeln ab. Ich denke, dass die Kontrollen Auswirkungen auf den Handel haben werden, der es ohnehin schon schwer hat. Da wird sich Amazon freuen,“ so Schweizer. Susanne Blecher hingegen ist der Auffassung, dass der Handel keine weiteren Umsatzeinbußen zu fürchten hat. Dieser Meinung ist auch der Stuttgarter Hans-Günter Pesch: „Ich sitze ja keine zehn Stunden im Flieger, sondern trage die Maske nur kurz, da sehe ich kein Problem.“

Unverständnis, warum in Bus und Bahn noch OP-Masken reichen

Ein Blick nach Bayern, wo die FFP2-Maskenpflicht bereits seit rund einem Jahr besteht, zeigt, dass die Passanten damit Recht behalten könnten: „Obwohl die Leute coronamüde sind, haben wir hier keine Probleme mit der Maskenpflicht. Ich bekomme sogar viele Mails von Leuten, die sagen, dass sie online einkaufen werden, wenn die FFP2-Maskenpflicht fällt, weil sie dann Angst hätten. Auch von Umsatzeinbußen ist mir nichts bekannt,“ so Bernd Ohlmann vom Handelsverband Bayern.

Auch die Händler selbst glauben nicht, dass die FFP2-Maskenpflicht große Veränderungen für sie bringt. Sie sei am Ende nur ein Tropfen auf den heißen Stein: „generell ist das Einkaufserlebnis für die Kunden und uns gerade nicht schön. Die Situation ist einfach schwierig. Ob mit oder ohne FFP2-Maskenpflicht“, sagt ein Mitarbeiter von Lederwaren Acker im Königsbau. City-Manager Sven Hahn versteht nicht, warum Bus und Bahn nicht zu den Innenräumen gezählt werden: „Ich habe noch von keinem gehört, dass er mit der Maskenpflicht den Untergang verbindet. In der Art und Weise der Umsetzung ist aber wahnsinnig viel Luft nach oben“, so Hahn.