Wer mit verletzlichen Gruppen zu tun habe und die eigene Immunisierung ablehne, habe seinen Verstand ausgeschaltet, sagt Kinder- und Jugendärztepräsident Thomas Fischbach. Er befürwortet eine Impfpflicht für entsprechende Berufe.

Berlin - Kinder- und Jugendärztepräsident Thomas Fischbach hat sich für eine Corona-Impfpflicht für Erzieher, Lehrer und Mitarbeiter in den Gesundheitsberufen und der Pflege ausgesprochen. „Wenn viele Beschäftigte in Kitas, Schulen und Kliniken Impfungen weiter verweigern, sollte der Gesetzgeber ernsthaft über eine Impfpflicht in diesen sensiblen Bereichen nachdenken“, sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstagsausgabe). „Wer mit vulnerablen Gruppen zu tun hat und die eigene Immunisierung ablehnt, hat seinen Verstand ausgeschaltet“, fügte er hinzu.

 

Neben der Politik sieht der Verbandschef auch Betriebsärzte von Kliniken in der Verantwortung: „Sie müssen aufklären und das medizinische Personal an seine Pflicht erinnern, kranken Menschen zu helfen und sie vor Ansteckungen zu schützen.“ 

Wer sich dem verweigere, der müsse Konsequenzen spüren, „die wehtun“, sagte Fischbach. Er verwies auch auf die grundsätzlich durch das Infektionsschutzgesetz gedeckte Möglichkeit von Krankenhäusern oder Pflegeheimen, Impfverweigerer zu entlassen. „Wenn es nach Monaten des Impfstoffüberschusses noch Ausbrüche in Pflegeheimen gibt, muss man die Zügel anziehen, und da darf Fachkräftemangel kein Gegenargument sein“, sagte der Kinder- und Jugendärztepräsident.