In den Einrichtungen starben fast 20 000 Senioren. Angehörige fragen sich: Wurden sie bewusst vergessen?

Korrespondenten: Martin Dahms (mda)

Madrid - Die ganze Woche lang rang unsere Mutter mit dem Tode, ohne Sauerstoff zu bekommen“, erzählt Mari Carmen Porcel. Ihre Mutter lag in einem Altersheim in Sant Joan Despí, einem Vorort von Barcelona. Am 14. März, dem Tag, an dem ganz Spanien in die Quarantäne geschickt wurde, zeigten sich bei Porcels Mutter die ersten Symptome einer Coronavirus-Infektion, acht Tage später wurde sie endlich ins Hospital gebracht. „Es dauerte sechs Stunden, bis der Krankenwagen kam“, erinnert sich die Tochter im Gespräch mit der katalanischen Zeitung „La Vanguardia“. Zwei Tage später starb ihre Mutter.