Zwei Wochen vor dem Start der Corona-Impfkampagne des Landes stehen neben den großen Impfzentren auch die kleineren Standorte in den Städten, Gemeinden und Landkreisen fest. Mitte Januar sollen die Impfzentren an der Messe Stuttgart und in Esslingen-Zell den Betrieb aufnehmen.

Kreis Esslingen - Im Landkreis Esslingen werden nach Angaben des Sozialministeriums voraussichtlich von 15. Januar an zwei Corona-Impfzentren zur Verfügung stehen. Wie das Ministerium mitteilte, werden die Zentren an der Messe Stuttgart sowie in einem Gewerbegebäude in der Zeppelinstraße in Esslingen-Zell eingerichtet. Um welches Gebäude im Gebiet Neckarwiesen es sich genau handelt, wollte das Landratsamt noch nicht mitteilen.

 

In sechs Landkreisen in Baden-Württemberg werden aufgrund ihrer hohen Einwohnerzahl zwei Impfzentren eingerichtet, in den weiteren Landkreisen jeweils ein Zentrum. Bis 2. Dezember hatten die Städte und Kommunen laut Sozialministerium Zeit, Standorte vorzuschlagen. „Unsere Impfstrategie steht auf einem stabilen Fundament. Nach den neun zentralen Impfzentren in Freiburg, Offenburg, Karlsruhe, Heidelberg, Stuttgart, Rot am See, Tübingen und Ulm haben wir nun auch die Standorte für die Kreisimpfzentren festgelegt. Diese sollen am 15. Januar 2021 betriebsbereit sein“, teilte Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) am Mittwoch schriftlich mit.

Mobile Teams: Der Auswahl der Standorte liegen mehrere Kriterien zugrunde. Beispielsweise müssen die Impfzentren barrierefrei sein. Wer zuerst geimpft wird, entscheidet laut Landesministerium der Bund. Dieser wiederum priorisiert nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Deutschen Ethikkommission. Laut Ministerium sei aber bereits abzusehen, dass unter anderem medizinisches Personal als erstes geimpft werden soll.

Ergänzend zu den Impfzentren werden laut Gesundheitsministerium mobile Impfteams zum Einsatz kommen. Sie sollen zum Beispiel in Pflegeheimen impfen und pflegebedürftige Personen bei Bedarf auch zu Hause aufsuchen.

Die Impfzeiten: Das Ministerium plant einen Zwei-Schicht-Betrieb von 7 bis 21 Uhr an sieben Tagen pro Woche. Pro Tag sollen in jedem Zentrum etwa 800 Impfungen durchgeführt werden. Nach derzeitiger Planung sollen die Impfzentren in den Landkreisen im Südwesten bis mindestens Juni bestehen. Eine Verlängerung sei möglich, so das Ministerium. Perspektivisch strebt das Land an, die Impfungen vom Sommer an zunehmend in die Haus- und Facharztpraxen zu verlagern.

Sicherheit und Personal: Für die Sicherheit an den Standorten sind die Betreiber zuständig. Die örtlichen Polizeibehörden und die Landespolizei sollen sie dabei unterstützen. Damit ausreichend Helfer in den Impfzentren zur Verfügung stehen, kommt laut Ministerium nicht nur Krankenhauspersonal zum Einsatz. Das Land ruft Ärzte, die sich engagieren möchten, auf, sich bei der Landesärztekammer zu melden. Die Frage, wo sich medizinische Fachkräfte und Freiwillige melden sollen, ist hingegen noch offen.

Zwei Termine: Derzeit ist laut Ministerium von einer „Verimpfung auf zwei Dosen“ im Abstand von 21 bis 28 Tagen auszugehen. Deshalb sei es empfehlenswert, gleich zwei Impftermine in den Zentren zu vereinbaren.

Die Anzahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen ist im Landkreis Esslingen zuletzt gestiegen. In Filderstadt wurde am Dienstag ein Höchstwert gemeldet. Am 2. Dezember lag die Zahl der Corona-Infizierten in Filderstadt bei 269.