Die Stadt Fellbach im Rems-Murr-Kreis hat kontrolliert, wie strikt sich ihre von Corona betroffenen Bürger an die angeordnete Quarantäne halten. Das Ergebnis der Überprüfung lesen Sie hier.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Fellbach - Bleiben Menschen, die einen Quarantäne-Bescheid erhalten haben, auch wirklich Zuhause? Das haben Mitarbeiter des Fellbacher Ordnungsamtes am Mittwoch und Donnerstag stichprobenartig überprüft. Die Kontrollen waren Teil einer landesweiten Aktion, die vom baden-württembergischen Sozialministerium angeordnet worden war. Bei insgesamt 39 Fellbachern läutete das Telefon oder es klingelte an der Tür. Das Ergebnis: Die Fellbacher halten sich an ihre Quarantäne-Pflicht.

 

„Aktuell gibt es in Fellbach 56 Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden und zu Hause bleiben müssen. 81 Bürger stehen unter Quarantäne, weil sie engen Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatten“, erklärt Peter Bigalk, der Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung. „Nach dem Zufallsprinzip wurden aus diesen beiden Gruppen 39 Personen ausgewählt, die nun kontrolliert wurden.“

Corona-Quarantäne: Es soll auch weiterhin Kontrollen geben

Bei den Kontrollen zuhause lassen die Mitarbeiter der Stadt Vorsicht walten: „Wir versuchen eigentlich immer, über die Sprechanlage zu kommunizieren“, sagt Klaus Zielke vom Ordnungsamt. Über das Fenster werde dann anhand einer Liste der Haushaltsmitglieder kontrolliert, ob alle anwesend seien. Auf Unverständnis – so die Mitteilung aus dem Fellbacher Rathaus – seien Zielke und sein Kollege Yilmaz Dastan dabei nicht gestoßen.

Die Kontrolleure waren hartnäckig. In einigen Fällen waren unter Quarantäne stehende Personen sogar tagelang nicht erreichbar. Laut der Stadt Fellbach hatte dies jedoch Gründe wie eine ausgeschaltete Klingel, einen Krankenhausaufenthalt oder schlicht eine Dusche zum falschen Zeitpunkt. Auch unabhängig von der landesweiten Kontrollaktion gebe es Überprüfungen, teilte die Stadt mit. „Wenn wir einen Anruf bekommen oder der Verdacht besteht, dass jemand gegen seine Quarantäne verstößt, kontrollieren wir das natürlich“, sagt Peter Bigalk. Das haben Dastan und Zielke bereits häufiger erlebt. Den beiden obliegt es auch, Nachrichten über positive Testergebnisse zu überbringen, wenn die Person nicht anders erreicht werden kann. „Da merkt man schnell, wer es ernst nimmt und wer nicht“, so Zielke.