Erstmals in der Coronavirus-Krise helfen Sanitätssoldaten der Bundeswehr in Krankenhäusern in Freiburg und Titisee-Neustadt aus. Das sorgt für höhere Kapazitäten bei schwer infizierten Patienten.

Freiburg/Titisee-Neustadt - Erstmals in der Coronakrise sind seit Dienstag Soldaten zur Unterstützung in Krankenhäusern in Baden-Württemberg im Einsatz. Je sieben Sanitätssoldaten würden in Krankenhäusern in Freiburg und Titisee-Neustadt (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) zunächst einmal eingewiesen und sollen künftig im Klinikbetrieb helfen, sagte ein Sprecher des Landeskommandos Baden-Württemberg am Dienstag.

 

Für den Katastrophenschutz und die Gesundheitsversorgung sind in Deutschland zunächst die Landkreise und die kreisfreien Städte verantwortlich. Bei Überforderung können sie um Amtshilfe bitten und sich dabei auch an die Bundeswehr wenden. Jedoch muss zunächst geprüft werden, ob andere zivile und nichtmilitärische Stellen unterstützen können.

Mehr Fälle durch Nähe zu Frankreich

Thorsten Vowinkel, Chefarzt aus Freiburg sagte, es gebe Berechnungen, dass die Gegend aufgrund der örtlichen Nähe zu Frankreich besonders stark von einer steigenden Zahl von Covid-19-Patienten betroffen sein wird. Durch vorausschauende Planung wolle man sich auf diese Situation vorbereiten, sagte der Mediziner, in dessen Klinik die Soldaten eingesetzt werden.

Die Sanititätssoldaten sind ausgebildete Notfallsanitäter und Rettungsassistenten und helfen bei der Versorgung von zu beatmenden Patienten. Durch die Unterstützung der Bundeswehr, die auch Material wie Beatmungsgeräte stellt, sowie durch die hohe Bereitschaft der eigenen Mitarbeiter zu Überstunden oder Wochenenddiensten können laut dem Krankenhaus doppelt so viele zu beatmende Patienten versorgt werden.