Das Personal in den Alten-und Pflegeheimen im Südwesten soll nun täglich auf das Coronavirus getestet werden, wie Gesundheitsminister Manfred Lucha in einem Bericht sagt. Bislang werden die Beschäftigten zwei Mal in der Woche getestet.

Stuttgart - Die verzögerte Impfkampagne von Bund und Ländern wirkt sich auch auf die Teststrategie des Landes in den Alten-und Pflegeheimen aus. „Ab sofort wird das Personal täglich getestet“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) dem „Badischen Tagblatt“ (Freitag). „Oberstes Ziel muss es sein, die vulnerablen Gruppen bestmöglich zu schützen.“ Bislang werden die Beschäftigten in den Heimen zwei Mal in der Woche getestet.

 

Im November hatte das Kabinett beschlossen, fünf Millionen Corona-Schnelltests als Notreserve zu bestellen. Schon damals war ausdrücklich darauf verwiesen worden, dass vorrangig Personal und Bewohner sowie Patienten in pflegerischen und medizinischen Einrichtungen sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe getestet werden.

Grund für die Entscheidung Luchas ist auch die Zahl der für Baden-Württemberg zur Verfügung stehenden Impfdosen. So lange es davon nicht genügend gebe, „müssen wir umso mehr darauf achten, weitere Einträge des Virus in die Heime zu verhindern“, sagte der Minister. Am Donnerstag war wegen der nicht ausreichenden Zahl an Impfdosen bereits der Start der Kreisimpfzentren um eine Woche auf den 22. Januar verschoben worden.

Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes (LGA) ist jeder vierte Mensch (24 Prozent) mit einer registrierten Infektion in Baden-Württemberg älter als 60 Jahre. Seit der zweiten Dezemberwoche wurden insgesamt 126 Ausbrüche in Pflegeheimen mit 2130 Covid-19-Infektionen an das LGA übermittelt. Davon starben 169 Männer und Frauen mit oder an dem Virus.