Manfred Lucha fordert von der Stiko eine schnelle Entscheidung über Kinderimpfungen. Der Gesundheitsminister äußerte sich am Freitag dezidiert zu der Thematik.

Stuttgart - Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hat die Ständige Impfkommission (Stiko) zu einer schnellen Entscheidung über eine Empfehlung des Kinderimpfstoffs von Biontech und Pfizer aufgefordert. „Die Stiko sollte nicht bis zum 20. Dezember mit einer Entscheidung warten“, sagte Lucha dem Handelsblatt. Ab diesem Tag stehen Deutschland laut Bundesgesundheitsministerium 2,4 Millionen Impfdosen des von der EMA am Donnerstag zugelassenen Mittels zur Verfügung.

 

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„Die Daten, auf die die Stiko zurückgreift, sind da – darauf haben auch die Experten in den USA und in Israel zurückgegriffen“, sagte der Grünen-Politiker weiter. Er denke deshalb, dass die Stiko-Entscheidung zeitnah fallen sollte. „Wir müssen jetzt die deutliche Botschaft senden, dass die Kinderimpfung einen wirksamen Schutz bringt. Darauf werden wir unsere Kampagne aufbauen.“

Von der EMA-Zulassung erhofft sich Lucha einen deutlichen Fortschritt in der Impfkampagne. „Ich erwarte einen zusätzlichen Impf-Ruck in der Gesellschaft, weil wir nun auch Kindern deutlich mehr Schutz und Sicherheit durch eine Impfung bieten können.“ Er wolle mit der Kinderimpfung auch nicht bis Neujahr warten, sondern sofort loslegen, wenn der Impfstoff da sei. Das Bundesland binde dafür Kinder- und Jugendärzte ein, außerdem greife es auf die bestehenden Strukturen aus Impfteams, Impfstützpunkten und Hausärzten zurück.