Der Sonderweg, den Baden-Württemberg bei den Schulöffnungen gehen will, wird von Kritikern gefährlich genannt. Jetzt will das Gesundheitsministerium die Schulen mit bergeweise Spezialmasken ausrüsten.

Stuttgart - Grundschulen in Baden-Württemberg könnten bald millionenfach mit Spezialmasken aus dem Gesundheitsministerium ausgestattet werden. In einem Brief an Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU), der der dpa vorliegt, schreibt Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne), dass sein Ministerium dem Kultusministerium „wie zuletzt angefordert“ weitere 5 Millionen OP-Masken und 1,8 Millionen Schutzmasken des Typs KN95 für einen Bedarf von drei Monaten zur Verfügung stellen könne. „Letztere sind von der Dekra GmbH aktuell qualitätsgeprüft worden und für den vorgesehenen Einsatz in den Grundschulen uneingeschränkt möglich“, heißt es in dem Schreiben weiter.

 

Ende vergangenen Jahres hatte der Philologenverband vermutet, dass das Gesundheitsministerium möglicherweise Masken mit mangelhafter Qualität an Schulen geliefert hat, und Tests der Masken vom Typ KN95 gefordert. Lucha hatte kürzlich - ebenfalls in einem Brief an Eisenmann - erklärt, die Dekra habe Stichproben der KN95-Masken überprüft und bis auf eine Ausnahme eine Filtrationsleistung von 99 Prozent festgestellt. Die Messungen des Philologenverbandes hatten zuvor eine Filtrationsleistung von 85 Prozent ergeben.