Vier Intensivpatienten aus Baden-Württemberg werden nach Rheinland-Pfalz verlegt. Das gab das Innenministerium am Donnerstag bekannt.

Mainz - Erstmals seit Beginn der Pandemie sind Covid-19-Patienten aus Baden-Württemberg in andere Bundesländer verlegt worden. Laut den Innenministerien im Saarland und Rheinland-Pfalz handelte es sich um sechs Patienten. Rheinland-Pfalz nahm demnach vier Covid-Intensivpatienten aus Baden-Württemberg auf, das Saarland zwei. Ein Patient sollte in die Region Trier, einer nach Rheinhessen und zwei in die Region Koblenz verlegt werden. Zwei wurden in Saarbrücken und Homburg aufgenommen.

 

Allein fünf Patienten wurden aus dem Pforzheimer Helios Klinikum verlegt. Das Krankenhaus verfügt nach eigenen Angaben über 20 Intensivbetten, von denen aktuell 15 Betten belegt werden können. Davon werden zehn Betten für Covid-19-Patienten genutzt. Damit liege die Klinik weit über dem von der Bundesregierung geforderten Anteil von 33 Prozent, teilte die Klinik auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Verlegung nur in Ausnahmefällen

Wegen der Notlage sei zuerst in Baden-Württemberg nach Platz gesucht worden - vergeblich. Deshalb seien die Krankenhäuser im eigenen „Kleeblatt“ Südwest zu Hilfe gerufen worden. Zu diesem gehören auch Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. Am Vortag war die Rede von je drei Patienten aus Pforzheim und Karlsruhe gewesen.

Im Rahmen des Kleeblatt-Systems sollen Covid-19-Patienten auch bundesweit verteilt werden können, wenn in einzelnen Regionen der Kollaps von Krankenhäusern droht. Eine Verlegung von Patienten mit anderen Erkrankungen ist laut eines Kriterienkatalogs der Intensivmedizinervereinigung Divi nur in Ausnahmefällen vorgesehen. Das Konzept war im Frühjahr 2020 unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle ins Leben gerufen worden.

Nach Auskunft des Ärztlichen Direktors der Ludwigsburger RKH Kliniken, Götz Geldner, sind in den vergangen Wochen 175 Patienten innerhalb Baden-Württembergs verlegt worden.