Die Forderungen, Impfschwänzer zu bestrafen, werden lauter. Ein Nebenkriegsschauplatz, auf den man keine Energie verschwenden sollte, kommentiert Christian Gottschalk. Echte Probleme lauern anderswo.

Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

Stuttgart - Es ist noch gar nicht so lange her, da tobte die Debatte um die Frage, ob Impfdrängler bestraft gehören. Nun sind es die Impfschwänzer, denen der ein oder andere unbedingt eine Strafe aufdrücken möchte. Die eine Idee ist so überflüssig wie die andere. Beide lenken von den wirklichen Problemen ab. Nicht diejenigen gehören bestraft, die den Termin im Impfzentrum verstreichen lassen, weil sie bei ihrem Hausarzt viel schneller den zweiten Pieks bekommen haben oder sich nach dem ersten in falscher Sicherheit wiegen. Diejenigen, die generell den Weg zur Spritze scheuen, gehören in den Fokus genommen – und zwar massiv.