Noch haben viele Krankenhäuser in Deutschland kein Problem mit der Versorgung von am Coronavirus erkrankten Menschen. Für den Ernstfall hat das Klinikum Stuttgart trotzdem etwa 200 Mitarbeiter für eine potenzielle Mithilfe geschult.

Digital Desk: Sebastian Xanke (xan)

Stuttgart - Das Klinikum Stuttgart hat mittlerweile etwa 200 Mitarbeiter für die veränderten Bedingungen während der Coronavirus-Pandemie besonders geschult. Einzelne Teile der Krankenhausbelegschaft kamen zudem in Arbeitsfeldern zum Einsatz, die im Normalfall nicht zu ihren Aufgaben zählen würden, teilt das Klinikum auf Anfrage unserer Redaktion mit. So übernahmen zum Beispiel Mitarbeiter der Anästhesiepflege Arbeitszeiten in den Intensivstationen, um andere Beschäftigte zu entlasten.

 

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Das Klinikum hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus ein komplettes Gebäude zur Quarantäne-Station für Covid-19 Patienten eingerichtet. Auch eine vollständige Intensivstation wird derzeit ausschließlich zur Behandlung von am Coronavirus erkrankten Patienten mit schweren Verläufen eingesetzt.

IT-Arbeiter wird zum Intensivpfleger

„Die beste Ausstattung hilft jedoch nichts, wenn nicht ausreichend qualifiziertes Personal vorhanden ist“, sagt Jan Steffen Jürgensen, Medizinischer Vorstand im Klinikum Stuttgart. Und weiter: „Wir haben deshalb viele Kolleginnen und Kollegen qualifiziert, damit wir auch im Falle von großen Patientenzahlen jeden Einzelnen möglichst gut behandeln können.“ Inhaltlich sei es bei den Qualifizierungen hauptsächlich um die Beatmungsmedizin gegangen.

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Bisher seien allerdings nur wenige Mitarbeiter tatsächlich in ihnen fachfremden Gebieten eingesetzt worden. Neben den Anästhesiepflegern wurde laut Klinikum etwa ein Beschäftigter aus der IT, der eine Ausbildung als Intensivpfleger hat, vorübergehend an seinen früheren Arbeitsort beordert. Und auch ein Dozent mit Ausbildung als Pflegekraft der Akademie für Gesundheitsberufe am Klinikum übernehme derzeit den Transport intensivpflichtiger Patienten.

Sowohl die vergrößerten Kapazitäten als auch die Umschulungen sind nach Angaben des Klinikums aber lediglich zur Vorbereitung für einen potenziellen Anstieg der Erkrankungen an Covid-19 gedacht. Zu diesem Zweck seien auch schon ehemalige Intensivstationen-Mitarbeiter am Klinikum zurückgekehrt, um ihr Wissen für den Ernstfall aufzufrischen.