Der Bürgermeister von Waldenbuch erklärt, welche Fragen im Zusammenhang mit der Pandemie seines Erachtens dringend geklärt werden müssten. Das hat auch mit dem langsam anlaufenden Wahlkampf in Baden-Württemberg zu tun.

Waldenbuch - Das letzte Mal hat sich der Waldenbucher Gemeinderat im November zu einer gemeinsamen Runde getroffen. Seitdem gab es Informationen zur aktuellen Corona-Situation in der Schönbuchstadt nur noch aus zweiter Hand. Mit der ersten Präsenzsitzung des Technischen Ausschusses im neuen Jahr hat der Bürgermeister Michael Lutz die Stadträte am vergangenen Dienstagabend wieder auf den neuesten Stand gebracht. „Wir sind trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gut ins neue Jahr gestartet“, bilanzierte der Schultes.

 

Silvester war weitgehend ruhig

Die Notrufnummer der Stadt habe während der Feiertage gut funktioniert, und auch die Silvesternacht sei weitgehend ruhig verlaufen. Allerdings gebe es in den kommenden Wochen einige wichtige Fragen, auf die man in Waldenbuch dringend Antworten brauche.

Ein Ausrufezeichen hat zum Jahresbeginn bereits der Inhaber der Uhland-Apotheke am Kreisverkehr Gartenstraße gesetzt. „Dort gibt es jetzt Corona-Schnelltests für Selbstzahler“, berichtete Michael Lutz. Die Kosten lägen bei 35 Euro je Test. Interessenten können auf der Website der Apotheke online unter www.dr-hoernleins-apotheken.de einen Termin buchen. Der Test findet zum vereinbarten Zeitpunkt dann in der Apotheke statt. Auch die Gemeinde hat von dem Angebot bereits Gebrauch gemacht und rund 50 städtische Mitarbeiter testen lassen. „Es war uns wichtig, nach der Weihnachtspause die Situation zu klären“, so der Bürgermeister. Zum Glück sei keiner der Tests positiv ausgefallen.

Gern die Zügel straffer ziehen

Damit das Infektionsgeschehen auf einem niedrigen Niveau bleibt, würde der Waldenbucher Verwaltungschef im einen oder anderen Bereich gern die Zügel straffer ziehen. Baustelle Nummer eins: der Landtagswahlkampf, der langsam an Fahrt aufnimmt. „Bisher ist es erlaubt, Wahlkampfveranstaltungen vor Geschäften durchzuführen“, erklärte er. Er sehe das persönlich sehr kritisch. Es könne nicht sein, dass man überall die Warteschlangen reduziere und vor der Wahl stünden die Menschen dann zur Diskussionsbildung zusammen. „Ich weiß, es geht um die Zukunft unseres Landes, aber über diese Dinge müssen wir sprechen“, erklärte Michael Lutz.

Als kontraproduktiv für die Pandemie-Bekämpfung empfindet er auch den zunehmenden Trend, in Traueranzeigen wieder die Bestattungstermine zu erwähnen. „Mir ist bewusst, dass es für die betroffenen Familien ein schwieriges Thema ist, aber ich kann dem nichts Positives abgewinnen“, betonte der Bürgermeister. Man müsse einfach noch eine Weile vernünftig bleiben und durchhalten.