In St. Veit in Waldenbuch mussten am vergangenen Sonntag zwei Gottesdienste ausfallen. Generell ist das Coronavirus eine Herausforderung für die Kirchengemeinden.

Waldenbuch - Für viele Gläubige ist der Gottesdienst gerade in Pandemie-Zeiten wichtig. In der Kirche, in ihrem Glauben, finden sie Halt. Auch, wenn Gottesdienste während Corona anders sind als üblich. Die Gläubigen sitzen im Abstand von zwei Metern zueinander, während des gesamten Gottesdienstes müssen sie Mund-Nase-Bedeckungen tragen, um nur zwei Beispiele der strengen Hygienevorgaben zu nennen. Einige Gemeindemitglieder seien dennoch froh, dass die Termine möglich sind, „auch, wenn die Feiern in ungewohnter Weise stattfinden“, sagt Pfarrer Georg List von der evangelischen Kirchengemeinde St. Veit in Waldenbuch.

 

Die Pfarrerin musste unverzüglich in Quarantäne

Die Gesundheit aller Gemeindemitglieder hat Priorität. Und das ist auch der Grund, weswegen am vergangenen Sonntagvormittag in St. Veit spontan zwei Familiengottesdienste ausfallen mussten. „Das war eine Vorsichtsmaßnahme“, sagt List. Die Pfarrerin, die die Feiern mit den Konfi-3-Kindern und ihren Familien vorbereitet hatte, musste sich unverzüglich in Quarantäne begeben. „Sie hatte am Samstag mitgeteilt bekommen, dass sie Kontakt zu einer positiv auf Corona getesteten Person hatte“, berichtet List. So spontan sei es nicht möglich gewesen, die beiden Gottesdienste umzuorganisieren.

Es sei das erste Mal seit Ausbruch der Pandemie gewesen, dass Gottesdienste in St. Veit wegen eines Quarantänefalls ausfallen mussten, sagt List. Die Sicherheitsmaßnahme erscheint durchaus sinnvoll. Erst im Oktober hatten sich Medienberichten zufolge in Villingen-Schwenningen bei zwei Gottesdiensten einer Freikirche zahlreiche Personen mit dem Coronavirus angesteckt. Bereits im Frühjahr war ein Fall aus Wiesbaden bei Frankfurt bekannt geworden, bei dem sich etliche Mitglieder einer freien baptistischen Gemeinde infiziert hatten – allerdings nicht ausschließlich im Gottesdienst. Medienberichten zufolge seien mehr als 100 Personen aus dem Umfeld der Gemeinde an Covid 19 erkrankt.

Im März waren Kirchen wie so viele andere Einrichtungen auch vom Lockdown betroffen, landesweit waren alle Gottesdienste abgesagt worden. Im Mai waren die Feiern wieder erlaubt worden, unter strengen Hygienevorschriften. Seit November sind diese nochmals verschärft worden. Zwischendurch hätten die Gläubigen in den Bankreihen – mit Maske – im Gottesdienst singen dürfen, „derzeit ist das nicht möglich“, sagt List.

Generell kommen weniger Gläubige als üblich in die Kirche

Generell, beobachtet der Pfarrer, seien seit Corona weniger Gemeindemitglieder da als sonst üblich. „Einige sagen, diese Art von Gottesdienst ist nicht meins.“ Gerade der Verzicht auf das gemeinsame Singen sei für viele schwierig. „Andere wiederum kommen nicht, weil sie vorsichtig sein wollen und ihre Kontakte soweit wie möglich reduzieren“, so List. Die Absage der beiden Familiengottesdienste am Sonntag, hofft der Waldenbucher Pfarrer, bleiben die Ausnahme. Er geht davon aus, dass die Feiern am kommenden Sonntag wie gewohnt stattfinden können.