Regelmäßige Tests sind ein wichtiges Mittel im Kampf gegen das Coronavirus. Tageseinrichtungen in Steinenbronn und Waldenbuch testen zunächst drei Wochen lang die Kinder auf Covid-19.

Böblingen: Leonie Schüler (lem)

Waldenbuch/Steinenbronn - Noch gibt es keine bundeseinheitliche Regelung: In manchen Kommunen werden Kindergartenkinder schon jetzt regelmäßig auf das Coronavirus getestet – teils sogar verpflichtend –, in anderen nicht. Im Landkreis Böblingen wird von Montag, 12. April, an in 26 Kindertageseinrichtungen ein Modellprojekt durchgeführt. „Bis zu einer entsprechenden Regelung seitens Bund oder Land wollen wir modellhaft ausprobieren, wie und mit welchen Ergebnissen Testungen im Kita-Bereich möglich wären“, sagt der Landrat Roland Bernhard.

 

Die Teilnahme der Kinder ist freiwillig

Die Kindergärten Goldäcker in Steinenbronn und Glashütte in Waldenbuch haben sich bereit erklärt, das dreiwöchige Modellprojekt durchzuführen. Getestet wird zweimal in der Woche. Für die Eltern ist die Teilnahme ihrer Kinder freiwillig; in beiden Häusern ist die Bereitschaft aber groß, heißt es seitens der Leitungen.

Durchgeführt werden die Tests in den Einrichtungen durch die Erzieher, die extra geschult worden sind. Der Kindergarten Glashütte kann dafür eine leer stehende Wohnung im Haus nutzen. Falls Eltern das wünschen, können sie den Test auch selbst durchführen – „unter unserer Anleitung und Aufsicht“, sagt die Leiterin Ulrike Fritz.

Zum Einsatz kommen bei dem Modellprojekt sowohl der Nasenabstrich – auch Popeltest genannt – als auch der Lollitest. So ist es zumindest angekündigt, allerdings haben beide Einrichtungen noch keine Infos oder Schulungen zum Lollitest bekommen. Die Kitas sollen dann dem Landratsamt rückmelden, welche Testart sich besonders eignet.

Erzieher seien hohem Infektionsrisiko ausgesetzt

Gudrun Ostertag-Raith koordiniert alle Einrichtungen in Steinenbronn. Sie ist froh, dass die Tests kommen; auch die Mitarbeiter würden sie befürworten. „Sie sind dringend notwendig“, sagt sie. Die Erzieher seien schließlich trotz aller Hygienemaßnahmen einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Die Tests würden „ein bisschen mehr Sicherheit“ geben. Ostertag-Raith rechnet damit, dass die Kinder gut mitmachen werden. „Sie finden es spannend. Das ist durchaus ihre Lebenswelt, sie kriegen es von uns Großen mit.“ Schon jetzt würden die Erzieher im Morgenkreis mit den Kindern das Testen an Puppen üben. Letztlich müssten sich alle daran gewöhnen, das das Testen noch lange zum Alltag gehören werde.

Auch Ulrike Fritz ist froh über die Maßnahme. „Wir sind voll dafür. Es ist zwar ein Aufwand, aber das wird sich einspielen.“ Sie hoffe, dass das Testen nach der Modellphase weitergehen kann.