Während auf dem Killesberg und in Zuffenhausen ab dem heutigen Montag geplantscht werden darf, bleiben die Einrichtungen des MTV Stuttgart und des ASV Botnang für die Öffentlichkeit erst einmal weiterhin geschlossen.

Stuttgart - Das Warten hat ein Ende: Am Montag, 15. Juni, öffnen unter anderem die fünf Freibäder am Killesberg, in Möhringen und Sillenbuch sowie das Inselbad Untertürkheim und das Freibad Rosental. „Das Land hat den Betrieb unter Auflagen wieder gestattet“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Stuttgart. „Aus Infektionsschutz-Gründen ist die Zahl der Badegäste begrenzt. Deswegen benötigen alle für den Badbesuch ein E-Ticket für ein Zeitfenster an einem bestimmten Tag.“ Dies vermeide Warteschlangen beim Zutritt in das jeweilige Bad. Ein Besuch ist unter der Woche entweder zwischen 7 und 12 Uhr oder zwischen 15.30 und 20.30 Uhr möglich. Am Wochenende öffnen die Bäder von 9 bis 14 Uhr und auch zwischen 15.30 und 20.30 Uhr. Zwischen den Zeitfenstern werden die Bäder gründlich gereinigt und desinfiziert.

 

Und auch das Zuffenhäuser Bädle des hiesigen Sport- und Spielvereins (SSV) auf der Schlotwiese startet am heutigen Montag seinen Betrieb für die Öffentlichkeit. „Eigentlich dürfen wir ja seit 6. Juni öffnen. Aber das haben wir vom Land erst am 4. Juni gegen 17 Uhr erfahren. So schnell konnten wir all die Vorgaben und Regeln nicht umsetzen“, betont der Geschäftsführer des SSV, Sven Metzler. „Wir mussten die neue Corona-Verordnung erst einmal analysieren und unsere Mitarbeiter aus der Kurzarbeit holen.“ Zudem musste man zusätzliches Personal und weitere ehrenamtliche Kräfte suchen, um den höheren Aufwand bewerkstelligen zu können.

Die Verordnung des Kultusministeriums und des Sozialministeriums über Sportstätten sieht unter anderem vor, dass jedem badenden Gast im Becken mindestens zehn Quadratmeter zur Verfügung gestellt werden müssen – „abweichend hiervon kann die Wasserfläche in einzelne Bahnen, möglichst mit Leinen oder anderen geeigneten Markierungen, unterteilt werden; innerhalb der Bahnen ist ein Einbahnsystem einzuführen; dabei kann jede Bahn auf einer Länge von 50 Metern von maximal zehn Personen gleichzeitig genutzt werden; es ist darauf zu achten, dass kein Aufschwimmen oder Überholen stattfindet.“

Badegäste müssen ihren Namen und ihre Adresse hinterlegen

Im Nichtschwimmerbecken errechnet sich die maximale Anzahl an Personen, die sich gleichzeitig im Becken aufhalten dürfen, aus der Wasserfläche mit vier Quadratmetern pro Person – auf der Liegewiese sind es zehn Quadratmeter pro Person. „Wir müssen also die Abstandsregeln genau kontrollieren sowie Ein- und Ausgang voneinander trennen“, sagt Metzler. Damit die maximale Anzahl an Besuchern im Wasser nicht überschritten wird, möchte der SSV Armbänder verteilen. Nur, wer eines hat, darf baden. „Wir müssen das alles gut überwachen“, erklärt Metzler. „Langweilig wird uns auf jeden Fall nicht.“

Nicht-Mitglieder der Abteilung Bädle des SSV bekommen nur von 12 bis 18 Uhr Zutritt zum Freibad. Schluss ist um 18.45 Uhr. Aber: „Die Betreiberin oder der Betreiber hat, ausschließlich zum Zweck der Auskunftserteilung gegenüber dem Gesundheitsamt oder der Ortspolizeibehörde Daten bei den Nutzerinnen und Nutzer zu erheben und zu speichern, sofern die Daten nicht bereits vorliegen“, heißt es in der Corona-Verordnung. Name, Datum sowie Beginn des Besuchs, die Telefonnummer oder Adresse müssen hinterlegt werden.

All die Vorgaben haben beim MTV Stuttgart dazu geführt, dass das Freibad in Botnang nicht für die Öffentlichkeit geöffnet wird. „Das ist für uns nach heutigem Stand ausgeschlossen“, betont Geschäftsführer Karsten Ewald. „Wir planen dann, wenn die Regelungen für alle verständlich und besser umzusetzen sind.“ Solange werden erst einmal nur Schwimmgruppen ins Bad dürfen. Ab dem 22. Juni sollen dann auch die MTV-Mitglieder die Möglichkeit bekommen, Bahnen ziehen zu können.

Auch der ASV Botnang hat sich dazu entschlossen, sein Bad erst einmal weiterhin geschlossen zu lassen. „Wenn überhaupt werden wir ab 1. Juli öffnen“, sagt der ASV-Vorsitzende Martin Brodbeck. „Wir haben erhebliche Probleme, die Auflagen zu erfüllen. Unser ehrenamtliches Personal gehört oft zur Risikogruppe, und was machen wir, wenn 200 bis 300 Leute vor unseren Toren stehen und reinwollen, wir sie aber nicht reinlassen dürfen?“ Einen Sicherheitsdienst könne man sich nicht leisten. „Wir werden am Dienstag noch einmal dieses Thema besprechen und dann eine endgültige Entscheidung fällen“, sagt Martin Brodbeck.